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Santi Kolk könnte heute wieder in Unions Startelf stehen.

© Mike Wolff

Union vor Osnabrück: Geheimes Training ohne Geheimnisse

Nach dem 1:1 im Derby gegen Hertha BSC tritt der 1. FC Union heute in Osnabrück mit neuem Selbstbewusstsein an. Die Auswärtsbilanz in diesem Jahr gibt allerdings wenig Anlass zu Euphorie.

Berlin - Beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Union Berlin geht das Versteckspiel weiter. Wie der große Nachbar Hertha BSC bereiten sich auch die noch immer sieglosen Köpenicker in letzter Zeit vermehrt unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf ihre Spiele vor. Auch vor der heutigen Auswärtspartie beim Aufsteiger VfL Osnabrück (17.30 Uhr, live im Ticker) sperrte Union am Dienstag Fans und Journalisten aus. „Das hat sich doch in der letzten Woche bewährt“, sagt Unions Teammanager Christian Beeck.

So erahnte auch niemand die Aufstellung, die Union beim 1:1 gegen Hertha BSC auf den Platz schickte. Trainer Uwe Neuhaus hatte mit Christoph Menz, Bernd Rauw und Michael Parensen gleich drei Spieler erstmals in dieser Saison von Beginn an aufgeboten. Auch den inzwischen seit 20 Partien torlosen Angreifer John Jairo Mosquera hätte man nicht unbedingt beim Anpfiff auf dem Rasen erwartet.

Vor dem Spiel in Osnabrück, wo Union im Sommer 2000 den Zweitligaaufstieg im Elfmeterschießen verspielt hatte, war das Geheimtraining bei Union aber quasi unnötig. Nach der starken Leistung gegen Hertha könnte die Mannschaft heute weitgehend unverändert auflaufen. Kopfzerbrechen dürfte Neuhaus nur die Personalie Santi Kolk bereiten. Der Niederländer hatte Union als Joker wenige Minuten nach seiner Einwechslung mit einem Fernschuss das 1:1 gegen Hertha beschert. Sollte oder müsste er deswegen von Anfang an auflaufen? „Vom Gefühl her bin ich fit für die Startelf. Jetzt geht es mir wieder besser“, sagt Kolk, der zuletzt damit beschäftigt war, seinen Umzug von Holland nach Deutschland zu organisieren. „Wenn ich Santi wieder als Joker bringe und er das entscheidende Tor macht, wäre ja auch allen geholfen“, sagt Neuhaus, der den Neuzugang von Vitesse Arnheim auch mal als echten Angreifer loslassen könnte.

Den Schwung aus dem Derby will Union auf jeden Fall mitnehmen. „Es ist gut, dass wir ein positives Gefühl aus dem Spiel herausnehmen konnten. Aber wir wissen, dass wir dadurch absolut gar nichts erreicht haben“, sagt Außenverteidiger Patrick Kohlmann. Auch Neuhaus will nicht wieder in den selben Trott wie zu Beginn der Saison verfallen. „Wenn wir unsere Leistung nicht wiederholen können, wird es für uns ganz schwer“, sagt der 50-Jährige. In der Tabelle stehen die seit 14 Auswärtsspielen sieglosen Berliner im Moment in der erweiterten Abstiegszone übler als in der vergangenen Saison da. 2009/10 bedeutete der zwölfte Rang am letzten Spieltag die schlechteste Platzierung der gesamten Spielzeit.

So will Union spielen: Glinker – Menz, Madouni, Göhlert, Kohlmann – Peitz, Parensen – Brunnemann, Mattuschka – Benyamina, Mosquera.

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