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Sören Brandy behauptet im roten Trikot des MSV Duisburg den Ball gegen zwei Hertha-Spieler.

© dpa

Unions Neuzugang Sören Brandy: Brisanz im Sturm

Unions neuer Angreifer Sören Brandy schwärmt von seinem neuen Verein, bei dem er den Konkurrenzkampf im Sturm als fünfte Offensivkraft verschärft. Verlässt der Brasilianer Silvio nun den Verein?

Einträchtig und miteinander schwatzend trabten Silvio und Sören Brandy im Training beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Union nebeneinander her – für Teamkollegen sicher Normalität. Im Fall der beiden Stürmer besaß die Szene allerdings eine gewisse Brisanz. Seit Brandy vor einer Woche als fünfter Zugang das Training in Köpenick aufgenommen hat, wird noch stärker über den vorzeitigen Abgang von Silvio spekuliert.

Der Brasilianer war in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit als vierter Stürmer hinter Adam Nemec, Simon Terodde und Steven Skrzybski im Normalfall Bank- oder Tribünenhocker. Und mit der Verpflichtung von Brandy haben sich die Einsatzchancen von Silvio nicht wirklich verbessert, im Gegenteil. „Da wird mehr aufgebauscht als eigentlich dran ist. Ich war in den letzten Tagen auch schon mit Silvio eine halbe Stunde im Wald laufen. Wir haben ganz normal über seine und meine Situation gequatscht“, sagt der 28 Jahre alte Brandy, der bei Union einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat. „Er nimmt das alles ganz sportlich und hat mir sogar ein paar Tipps gegeben.“

Die brauchte Brandy nicht, als er durch den Zwangsabstieg des MSV Duisburg einen neuen Arbeitgeber suchte. „Union war mir schon immer sympathisch und ist mittlerweile ein Verein geworden, der Ambitionen hat“, sagt Brandy über seinen neuen Klub, der sich am Sonntag in einem Testspiel 2:2 (1:0) vom tschechischen Zweitligisten FK Banik Most trennte. Brandy kam dabei zwar zum Einsatz, konnte seinen neuen Trainer Uwe Neuhaus allerdings noch nicht ganz überzeugen. Neuhaus sagte: „Ihm hat noch die Bindung gefehlt, da ist noch Luft nach oben.“

Trotzdem ist offenkundig, dass Brandy in Neuhaus’ Planungen eine wichtige Rolle spielt, deswegen hat Union den Angreifer geholt. „Sören ist eine wertvolle Personalie. Er kann in der Offensive alles spielen, das macht ihn so interessant für uns“, sagt Neuhaus. In der Tat kurbelt Brandy den Konkurrenzkampf in der Offensive mächtig an. „Meine Lieblingsposition ist die des zweiten verkappten Stürmers. Ich bin aber auch auf den Außenbahnen groß geworden. Das ist mir nicht fremd“, sagt Brandy, der in der vergangenen Spielzeit für den MSV Duisburg in 32 Partien sechs Treffer erzielte. Im 4-4-2-System könnte er als hängende Spitze um den Stoßstürmer herum agieren, bei einer 4-2-3-1-Taktik hinter dem einzig nominellen Angreifer.

Zum Wechsel zu Union musste Brandy, der sich in Berlin in der Nähe des Volksparks Friedrichshain niederlassen will, nicht großartig überredet werden. Zum einen kennt er Unions Sportgeschäftsführer Nico Schäfer aus gemeinsamen Essener Zeiten. Zum anderen gehört er zu jener scheinbar wachsenden Zahl von Akteuren von Unions Mitbewerbern, die dem Charme des Vereins vorab erlegen sind. „Union war immer etwas Besonderes. Der Verein hat mich immer begeistert. Die Fans machen Auswärtsspiele oft zu Heimspielen. Wenn man so häufig wie ich gegen Union gespielt hat, kann man die Lieder fast schon mitsingen“, schwärmt Brandy. „In Paderborn habe ich in der Kabine einige Union-Lieder mit dem iPod angespielt.“

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