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Will wieder ran. Florian Hübner (r.), hier von Bielefelds Fabian Klos verfolgt.

© Andreas Gora/dpa

Unions Verteidiger will wieder spielen: Florian Hübner kämpft sich zurück

Die Rückkehr auf den Rasen im Testspiel gegen Dynamo Dresden hat Florian Hübner gut getan. Nun muss er seinen starken Konkurrenten trotzen.

Testspiele in der Länderspielpause sind für die meisten Fußballer eher lästige Pflichtaufgaben. Florian Hübner kam das Heimspiel des 1. FC Union Berlin gegen Zweitligist Dynamo Dresden vor einer Woche allerdings sehr gelegen. Viereinhalb Monate nach dem umjubelten Relegationsrückspiel gegen den VfB Stuttgart konnte der 28 Jahre alte Innenverteidiger endlich wieder unter Wettkampfbedingungen auf dem Rasen stehen. „Nach diesem langen Zeitraum mit ein, zwei Rückschlägen war das ein schönes Gefühl und die 45 Minuten haben mir sehr gut getan“, sagt Hübner.

Im letzten Training vor der Abfahrt ins Vorbereitungstrainingslager nach Bad Saarow hatte er sich in einem Zweikampf mit Grischa Prömel am Knie verletzt. „Ich bin davon ausgegangen, dass es eine ganz kleine Sache ist“, erinnert sich Hübner. Als das Knie nach zwei, drei Wochen etwas abgeschwollen war, stellte sich die Blessur jedoch als deutlich schwerwiegender heraus: Das Außenband war angerissen. „Am Anfang ist das schwer zu akzeptieren“, sagt Hübner. Während seine Mitspieler in das Abenteuer Bundesliga starteten, den ersten Sieg gegen den BVB feierten und zuletzt vier Spiele in Folge verloren, konnte der Abwehrspieler nur zuschauen und individuell an seiner Rückkehr arbeiten.

Dabei halfen ihm auch die Gespräche mit der Familie – Vater Bruno ist Sportdirektor bei Eintracht Frankfurt, sein Bruder Benjamin spielt für die TSG Hoffenheim –, um die nötige Geduld aufzubringen. „Sie haben mir gesagt, dass es nichts bringt, irgendetwas übers Knie zu brechen, weil man es damit vielleicht noch schlimmer macht. Auf diesen Ratschlag habe ich gehört“, sagt der Union-Profi.

Seit zweieinhalb Wochen ist er wieder im Mannschaftstraining und beschwerdefrei, von seiner Bestform ist er nach der langen Pause aber natürlich noch ein gutes Stück entfernt. Eine genaue Zielsetzung für das Pflichtspiel-Comeback hat Hübner nicht, eines ist für ihn aber ganz klar: „Ich versuche, dass der Trainer so schnell wie möglich wieder auf mich bauen kann, denn ich will auf jeden Fall in der Hinrunde noch zum Einsatz kommen.“

Die Konkurrenz bei Union ist allerdings deutlich größer geworden. War Hübner neben Marvin Friedrich in der vergangenen Saison noch gesetzt, stehen mit Neven Subotic und Keven Schlotterbeck nun noch zwei weitere Innenverteidiger im Kader.

Selbst mit einer Dreierkette wird es da nicht einfach, nach solch einer langen Verletzung zu Einsätzen zu kommen. „Natürlich ist das schwierig. Du bist aufgestiegen, hast alles gegeben und in der neuen Saison sind auf einmal viele neue Spieler da“, sagt Hübner. „Aber das ist in anderen Vereinen auch so und dann musst du dich durchsetzen.“

Defensive Stabilität fehlt

Bis Hübner wieder eine richtige Alternative für die Startelf ist, werden sicherlich noch einige Wochen vergehen. Die defensive Stabilität der Aufstiegssaison fehlt Union bisher allerdings – auch wenn das wohl eher an der höheren Qualität der Gegner als am Ausfall Hübners liegt. Der Mannschaft sei natürlich bewusst gewesen, dass sie in der Bundesliga mehr Tore kassieren würde als in der vergangenen Saison, sagt Hübner. „Wir müssen aber zusehen, dass wir wieder über unsere gute Defensive Punkte holen – egal wer spielt.“

Damit sollte das Team am besten schon am Samstag (15.30 Uhr, live bei Sky) gegen den SC Freiburg anfangen. Dass Hübner dann schon im Kader steht, ist eher unwahrscheinlich. Die schwierigste Zeit hat der Abwehrspieler aber bereits überstanden und sein Ziel rückt von Tag zu Tag näher. „Ich will das, was wir uns in der letzten Saison erarbeitet haben, endlich genießen können“, sagt Florian Hübner. „Und in der Bundesliga spielen.“ 

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