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Ein Dreier, bitte: Lucien Favre hoft nach zwei Auftaktpleiten auf den ersten Sieg.

© AFP

Unser Blog zum Bundesliga-Wochenende: Meldet sich Borussia Mönchengladbach für die Champions League ab?

Außerdem heute in unserem Bundesliga-Blog: Ein Autor stellt sich vor, Dortmund stürmt die Spitze, Johann Djourou lernt von Thierry Henry und Hertha BSC holt Niklas Stark.

15.30 Uhr: Zum Abschluss meines ersten Blog-Dienstes vollziehe ich eine Rolle rückwärts und komme doch auf die Frankfurter Eintracht zu sprechen. Halil Altintop hat das ja ebenfalls getan. Der Augsburger Stürmer rollte beim 1:1 am Samstag über den Rasen und warf Carlos Zambrano nachher vor, der Eintracht-Verteidiger habe Narrenfreiheit bei Fouls. "Altintop wälzt sich, greift sich ins Gesicht", antwortete Zambrano ebenfalls in der "Bild". "Ich habe ihn aber gar nicht im Gesicht getroffen." Wo überall sonst, verriet der Peruaner nicht. Mit Treffern in Frankfurt hat Altintop ohnehin kaum Erfahrungen, in der Abstiegssaison 2010/11 brachte er es fertig, in 34 Einsätzen für die Eintracht kein einziges Tor zu erzielen.

14.00 Uhr: Trotz des Sturzes auf den letzten Tabellenplatz der Bundesliga hat Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl offenbar noch Zeit gefunden, die Regularien zur Champions League zu lesen, genauer gesagt: Absatz I. 4.0 "Weigert sich ein Verein, der sich auf sportlichem Wege qualifiziert hat [...] am Wettbewerb teilzunehmen, so kann kein anderer Verein aus seinem Verband an seiner statt nachgemeldet werden." Womöglich war es nur die Sorge, einen deutschen Startplatz ersatzlos zu opfern, die Eberl zu folgender Aussage motivierte: "Wir werden uns jetzt nicht für die Champions League abmelden." Die Kugel mit dem für ein Zettelchen etwas sperrigen Vereinsnamen wird also am Donnerstag in Monaco erstmals im Glastopf liegen, wenn die Gruppenphase der besten 32 Teams Europas ausgelost wird. Doch derzeit gehört der Vorjahresdritte nicht einmal zu den besten 17 Mannschaften Deutschlands. In der Bewertung des Auftakts sind sie sich im Rheinland noch uneinig. "Der Fehlstart ist perfekt", meldete Trainer Lucien Favre bereits nach der 1:2-Heimpleite gegen Mainz. Sportdirektor Eberl grenzte ein: „Wenn man einen Start nach zwei Spielen beendet - dann haben wir einen Fehlstart.“ Er will offenbar noch die nächsten Spiele in Bremen und gegen den HSV abwarten. Jetzt scheint bereits klar, dass der Verlust der drei Stammkräfte Max Kruse (Wolfsburg), Christoph Kramer (Leverkusen) und Martin Stranzl (Trainingsrückstand nach Verletzung) bisher nicht kompensiert werden konnte. "Man sieht, dass es nicht mehr die gleiche Mannschaft ist“, sagte Favre. Den älteren Blog-Lesern werden ungute Erinnerungen wach an das Spätwerk des Schweizers bei Hertha BSC: 2009/10 konnte der Vorjahresvierte den Verlust der Stammkräfte Marko Pantelic, Andrej Woronin und Josip Simunic nicht verkraften, Favre musste nach sieben Ligaspielen gehen. In Mönchengladbach möchte Manager Eberl nun die Ruhe bewahren und "nicht hektisch werden". Aber das wollte Michael Preetz seinerzeit auch. Was macht eigentlich Friedhelm Funkel?

13.00 Uhr: Ja, ist denn schon wieder Relegation? Der Hamburger SV feiert ausgelassen sein spätes Comeback beim 3:2 gegen den VfB Stuttgart und den Siegtorschützen Johan Djourou. Der HSV-Kapitän sorgte bisher nur mit angeblichen Kabinen-Eskapaden für Schlagzeilen. In der Vorsaison soll der Schweizer sich in der HSV-Umkleide mit Landsmann Valon Behrami geprügelt haben, dort scheint Mäuschen spielen ohnehin lohnenswert. Beim 0:5-Saisonauftakt in München fand eine Motivationsansprache von Lewis Holtby offenbar wenig Anklang bei Emir Spahic ("Halt die Fresse, sonst hau ich dir eine rein!").

Nach seinem ersten Bundesligator im 70. Spiel konnte Djourou jedenfalls kaum aufhören freudestrahlend zu reden. Der frühere Verteidiger des FC Arsenal erklärte zu seinem Sprunggelenkschuss: "Die Technik habe ich von Thierry Henry gelernt." Wir hoffen für die frühere Londoner Stürmerlegende, dass Djourou folgenden peinlichen Trick nicht von ihm abgeschaut hat:

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11.30 Uhr: Was haben Anthony Syhre, Hany Mukhtar, Marius Gersbeck und Niklas Stark gemeinsam? Alle vier sind vor einem Jahr Europameister mit der deutschen U-19-Nationalelf geworden. Syhre und Mukhtar haben Hertha BSC bereits verlassen, Gersbeck spielt als dritter Torwart keine große Rolle, aber EM-Kapitän Stark soll den Durchbruch bei den Berlinern schaffen. Nach Tagesspiegel-Informationen trainiert der 20-Jährige bereits ab 16 Uhr mit, offiziell verkündet hat Hertha den Transfer bisher noch nicht. Bis zu drei Millionen Euro werden als Ablöse gehandelt für den 1,90 Meter großen Defensiv-Allrounder vom 1. FC Nürnberg, der bisher 24 Bundesliga- und 30 Zweitligaspiele bestritt. Auch Schalke, Leverkusen und Augsburg sollen interessiert gewesen sein, nun soll er einen Vertrag bis 2019 in Berlin unterschreiben. Es wäre der dritte Neuzugang nach Vladimir Darida und Mitchell Weiser.

Alexander Madlung dürfte nach der Verpflichtung von Niklas Stark nicht zu Hertha BSC zurückkehren. Schade.
Alexander Madlung dürfte nach der Verpflichtung von Niklas Stark nicht zu Hertha BSC zurückkehren. Schade.

© dpa

Nun braucht Hertha nicht unbedingt noch einen defensiven Mittelfeldspieler, aber Stark könnte eine Alternative mit Potenzial sein zu den bisher nur drei Innenverteidigern Langkamp, Lustenberger und Brooks. Und man darf gespannt sein, zu wie vielen Stark-Wortspielen er die Berliner Boulevardpresse inspiriert, und Thomas Kraft damit entlastet. Hier schon einmal eine kleine Auswahl: "Starker Neuzugang für Hertha BSC!" (Bild), "Stark kommt zu Hertha - eine starke Nummer!" (BZ), der Berliner Kurier lässt noch auf sich warten, aber auch sehr schöne Zeile: "Angebot aus Saudi-Arabien - Ronny scheicht sich." Alexander Madlung dürfte damit kein Kandidat mehr sein, aber den 33-Jährigen sieht Tagesspiegel-Kolumnist Frank Lüdecke ohnehin eher als Kreativspieler im Mittelfeld.

10.30 Uhr Mein Mitbewohner, glühender BVB-Fan, erwachte heute früh als Tabellenführer und sagte mir: "Wenn selbst Matthias Ginter lernt, mit links ins lange Eck zu treffen, dann trinkt Thomas Tuchel offenbar aus derselben Kaffeetasse wie Jürgen Klopp, aber hat eindeutig stärkeres Zeug drin." Wie auch immer er das meint, unter den Fans von Borussia Dortmund herrscht jedenfalls Euphorie nach dem 4:0 beim FC Ingolstadt und der ersten Tabellenführung seit September 2013. Dabei hat Tuchel den BVB gar nicht unter Koffein gesetzt, das Dortmunder eher beruhigt und damit belebt, so wiedersinnig das auch klingt. Sowohl WAZ als auch die RuhrNachrichten loben in ihren Kommentaren, unter Klopps Nachfolger habe die Borussia den gepflegten Rückpass wiederentdeckt und verstanden, wann der Fuß vom Vollgas gehört. Und auch wenn der BVB noch viele Chancen vergibt, führt klügerer Fußball zu mehr Toren. „Das kann für immer so bleiben“, sagt der neue Trainer nach dem besten Start eines BVB-Trainers zu Bundesligaanbeginn, mit zwei Siegen 8:0 Toren. In einer Umfrage der "Bild" trauen bereits zwei Drittel der Leser Tuchel den Titel zu. Wie viele ihm zugetraut hätten, Rechtsverteidiger Ginter das Schießen mit links beizubringen, wurde leider nicht ermittelt.

Thomas Tuchel (M.) legte den besten Start eines BVB-Trainers seit Anbeginn der Bundesliga hin.
Thomas Tuchel (M.) legte den besten Start eines BVB-Trainers seit Anbeginn der Bundesliga hin.

© dpa

9:00 Uhr Liebe Leser, nicht erschrecken, lassen Sie nicht die Vereins-Kaffeetasse fallen, Stefan Hermanns geht es gut. Nun ja, abgesehen davon, dass seine Herzensmannschaft Borussia Mönchengladbach Tabellenletzter der Fußball-Bundesliga ist. Doch der Kollege hat sich deswegen nicht etwa spontan krank gemeldet, ich unterstütze ihn lediglich künftig bei diesem Blog. Als Fan von Eintracht Frankfurt habe ich nach dem Traumstart von einem Punkt aus zwei Spielen natürlich Oberwasser, aber dennoch soll es heute in dieser Sportschau des Montagmorgens um andere Themen gehen: die Tabellenführung von Borussia Dortmund etwa, die wundersame Wiederauferkriechung des Hamburger SV und unser aller Lieblingsklub Hertha BSC, der sich verstarkt hat, mit Neuzugang Niklas Stark aus Nürnberg. Aber trinken Sie jetzt erstmal noch einen Schluck Kaffee.

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