Ich finde, dass Feingeister im Haifischbecken Profifußball ohnehin nicht gut aufgehoben sind. Wer da nicht ständig liefert, wer sich mal seine Auszeiten nehmen muss, mal etwas nachdenken will, Stimmungslöcher hat undsoweiter, für den ist das nichts. Ohne dass ich ihn näher kennen würde, würde ich behaupten, dass Dieter Hecking sich gut behaupten kann im Profifußball. Der Mann macht auf mich einen sehr gefestigten, selbstbewussten und strukturierten Eindruck. Aber auch das dürfte nichts daran ändern, dass er sich bald einen neuen Job suchen muss. Der VfL Wolfsburg steckt in der Krise, und das nicht erst seit Beginn dieser Saison. Die vergangene Spielzeit schnitt der Klub, der über einen sehr großen Etat verfügt, als Achter ab und schon damals habe ich mich gefragt, warum keiner lauthals einen neuen Trainer in Wolfsburg ins Spiel bringt. Vermutlich lag es eben an dem gefestigten Charakter Hecking. Aktuell aber steht Wolfsburg auf Rang 14, und Klaus Allofs sagte nach der jüngsten Niederlage gegen Aufsteiger Leipzig: "Wir müssen uns darüber unterhalten und müssen sehen, ob wir reagieren. Wir müssen im Klub sehen, wie wir da rauskommen. Das kann mit dem Trainer sein, das kann ohne den Trainer sein. Wir wollen uns zusammensetzen und diskutieren und dann hoffentlich zu der richtigen Entscheidung kommen."
Manchmal muss man in diesem Bundesligasprech zwischen den Zeilen lesen, um die Essenz herauszubekommen. In diesem Fall aber nicht. Wolfsburg will da rauskommen - und mit großer Wahrscheinlichkeit ohne den Trainer Hecking.
4Kommentare
Neuester Kommentar