zum Hauptinhalt

Sport: Unter falschem Einfluss

Jürgen Röber hat in acht Spielen sechs Niederlagen eingefahren und seinen Kurzzeit-Arbeitgeber zu einem Abstiegskandidaten gemacht. Er war der falsche Mann für Borussia Dortmund, aber wer wäre schon der richtige gewesen?

Jürgen Röber hat in acht Spielen sechs Niederlagen eingefahren und seinen Kurzzeit-Arbeitgeber zu einem Abstiegskandidaten gemacht. Er war der falsche Mann für Borussia Dortmund, aber wer wäre schon der richtige gewesen? Sogar der für die kommende Saison als Heilsbringer ausgeguckte Thomas von Heesen windet sich bei der Vorstellung, seinen Job in Dortmund schon jetzt anzutreten.

Mag sein, dass Röbers Methoden nicht mehr zeitgemäß sind. Das Elend haben andere zu verantworten. Von Röbers Vorgänger Bert van Marwijk heißt es, er habe an Dortmund vor allem die Autobahn in Richtung Heimat geschätzt. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schaffte zwar die wirtschaftliche Sanierung, aber vom Fußball verstand der Betriebswirt nicht viel. Das wäre kaum aufgefallen, hätte Watzke einen fähigen Fachmann an seiner Seite gehabt. Michael Zorcs Qualifikation für den Job als Sportdirektor reduzierte sich auf seine Vergangenheit als Idol der Südtribüne. Wenn er Gewicht hatte, dann hat er es nicht eingebracht. Zorc nickte alle sportlichen Entscheidungen ab, auch das vielleicht aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvolle Konstrukt mit Röber und von Heesen.

Dortmunds Niedergang begann nicht mit Röber, nicht mit van Marwijk und Watzke. Sondern schon 1997, als Trainer Ottmar Hitzfeld die Mannschaft nach dem Gewinn der Champions League radikal verjüngen wollte. Die älteren Spieler aber soufflierten der Vereinsführung, sie möge doch lieber auf der Trainerposition eine Verjüngung herbeiführen. Hitzfeld musste gehen. Mannschaftskapitän war damals der 35 Jahre alte Michael Zorc.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false