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Sport: Unter Nachbarn

Beim Berlin-Spieltag der Hallenhockey-Bundesliga trafen sechs Teams aus der Hauptstadt aufeinander

Berlin - Bettina Haustein und ihr Präsidium hatten sich einiges einfallen lassen: Eine Jazzband vertrieb den Wartenden in der Schlange des Imbissstandes die Zeit, zwischen den Hockeyspielen trat die Tanzgruppe „Hot-Steppers“ der Martin-Buber-Oberschule auf. „Und das alles für wenig oder gar kein Geld“, sagte Haustein, Geschäftsführerin des Berliner Hockey-Verbandes (BHV).

Zum zweiten Mal veranstaltet der BHV an diesem Wochenende den Berlin-Spieltag, bei dem alle Bundesligisten der Stadt in einer Halle antreten. „Dank der 1500 Zuschauer, die am Samstag da waren, ist es finanziell schon vor dem Spieltag am Sonntag ein Erfolg“, sagte Schatzmeister Heiner Lohmann. Sportlich bot der Spieltag gleich im ersten der drei Spiele eine Überraschung: Der gegen den Abstieg spielende Osternienburger HC schlug die favorisierten Zehlendorfer Wespen 11:7. „Uns hat es heute an Einstellung gefehlt“, sagte Florian Keller, einer der drei Nationalspieler bei den Wespen. „Aber das macht nichts, wir gewinnen ab jetzt alles und ziehen als Gruppenzweiter ins Viertelfinale ein.“ Osternienburgs Spielertrainer Andreas Dolge grinste: „Die Wessis trauen uns nicht viel zu, die haben uns unterschätzt“, sagte er.

Der vermeintliche Konkurrent der Zehlendorfer verlor genauso überraschend: 5:7 unterlag der Berliner HC dem SC Charlottenburg. Im dritten Spiel besiegte der TuS Lichterfelde den Mariendorfer HC 11:5. BHV-Geschäftsführerin Haustein plante da schon fürs kommende Jahr. „Vielleicht schaffen wir es in der nächsten Saison zwei dieser Spieltage auszurichten“, sagte sie. „Aber damit müssen alle Vereine einverstanden sein und auf ihr Heimrecht verzichten.“

Thorben Wegener, Trainer bei Lichterfelde, könnte einer derjenigen sein, die das ablehnen: „Der Spieltag hier mit den vielen Zuschauern ist zwar schön, aber in der eigenen Halle sind wir stärker.“ Zu den Heimspielen der Lichterfelder kommen 300 Fans, bei den meisten anderen Vereinen sind es deutlich weniger. Heute beginnt der Spieltag um 11 Uhr mit dem Zweitligaspiel zwischen Zehlendorf 88 und dem Berliner SC. Ob noch mal so viele Zuschauer kommen, ist fraglich. „Mal sehen“, sagt Bettina Haustein. „Die Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit.“

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