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Sport: Unter Strafe: Wie Hansa heute spielt

Rostock - Um sportliche Belange beim Aufstiegskandidaten Hansa Rostock geht es drei Spieltage vor Saisonende am Rande: Der Fußball-Zweitligist muss zu den schweren Ausschreitungen von Hansa-Anhängern beim Auswärtsspiel in Essen Anfang der Woche Stellung beziehen. Eine Strafe von 100 000 Euro hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gegen den Klub verhängt.

Rostock - Um sportliche Belange beim Aufstiegskandidaten Hansa Rostock geht es drei Spieltage vor Saisonende am Rande: Der Fußball-Zweitligist muss zu den schweren Ausschreitungen von Hansa-Anhängern beim Auswärtsspiel in Essen Anfang der Woche Stellung beziehen. Eine Strafe von 100 000 Euro hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gegen den Klub verhängt. Dieser muss beim Heimspiel heute gegen Koblenz vor leeren Stehplatzrängen spielen. Diejenigen, die bereits Stehplatzkarten gekauft haben, werden auf Sitzplätze umgesetzt.

Als „hart, aber fair“ bezeichnet Horst Klinkmann das Urteil. Ein Spiel vor leeren Rängen oder gar ein Punktabzug bleibt Rostock erspart. Der Chef des Aufsichtsrates nimmt nach der DFB-Entscheidung das zuletzt schwächelnde Hansa-Team, das nur noch zwei Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz hat, in die Pflicht: „Jetzt ist die Mannschaft auf dem Platz gefragt.“

Zugleich versucht die Vereinsführung angesichts der jüngsten Fan-Randale Härte und Konsequenz zu zeigen. „Wir werden alles daran setzen, um die 100 000 Euro Strafe bei den Verursachern der Krawalle einzuklagen“, sagt Klinkmann. Der Klub hat eine Sonderkommission gegründet, die eng mit der Polizei zusammenarbeitet, Privatdetektive engagiert sowie Fans wiederholt zur Unterstützung bei den Ermittlungen aufgefordert. Der Verein, der seit Mitte 2006 einen hauptamtlichen Fanbeauftragten hat, will zudem die Arbeit mit den Anhängern weiter intensivieren.

Erst im Februar hatte der Klub ein Zeichen gegen Gewalt gesetzt. Damals kündigte er nach wiederholten Ausschreitungen einiger Suptras-Anhänger dieser führenden Rostocker Fan-Gruppierung die Unterstützung auf. Dass es sich nun bei den Vorfällen in Essen um einen gezielten Racheakt der Suptras handeln könnte, verneinte deren Sprecher Sebastian Eggert. „Wir haben diese Aktion nicht geplant“, sagte er. Scharf verurteilte auch Axel Klingbeil, Hansas Fanbeauftragter, die jüngste Krawalle: „Viele echte Fans müssen darunter leiden. Diejenigen, die die Vorfälle in Essen zu verantworten haben, gehören bestraft.“

Das Spiel gegen Koblenz könnte zu einer Herausforderung für den Verein werden. In Internet-Foren haben einige Fans angekündigt, Sitzplätze in Stehplätze umwandeln zu wollen, indem sie einfach aufstehen. Auf Hansa käme das nächste Problem zu.

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