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Sport: Unterlegen in Überzahl

Beim 3:4 gegen Nürnberg kassieren die Eisbären mit mehr Spielern die Tore

Berlin – Es kommt im Eishockey oft vor, dass eine Mannschaft verliert, weil sie in Überzahl zu wenig Tore schießt. Seltener hingegen passiert es, dass ein Team verliert, weil es in Überzahl zu viele Gegentore zulässt. Die Eisbären brachten dieses Kunststück gestern fertig und wurden dafür mit einer 3:4 (1:1, 0:0, 2:2/0:1)-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Nürnberg Ice Tigers bestraft. Ihr erstes Gegentor kassierten die Berliner, als sie in einer 5:3-Überzahl spielten, das 2:3 dann, als die Franken einen Mann weniger auf dem Eis hatten.

Verständlich, dass es mit Pierre Pagés Laune nach der Niederlage vor 4100 Zuschauern im Sportforum nicht zum Besten bestellt war. „Wir hatten keine Disziplin und keine Geduld“, klagte der Berliner Trainer. „Drei Punkte waren möglich für uns, aber die Mentalität meiner Spieler hat nicht gestimmt. Eigentlich haben sie die mentale Kraft, aber offensichtlich hatten sie das gegen Nürnberg vergessen.“ Indisponiert hatten sich die Eisbären bereits im ersten Drittel gezeigt, als sie das 3:5-Unterzahltor zuließen. Berlins Verteidiger Rob Leask kehrte allerdings von der Strafbank erst in dem Moment zurück, als Richard Brennen den Puck an Eisbären-Torhüter Daniar Dschunussow vorbei ins Tor beförderte. Es wirkte unbeholfen, wie sich die Berliner von drei Nürnbergern hatten auskontern lassen. Immerhin gelang Derrick Walser per Schlagschuss wenig später das 1:1 – bei Berliner 5:3-Überzahl.

In der 43. Spielminute war eine Berliner Aktion dann doch so zwingend, dass Steve Walker den Puck ins Nürnberger Tor bugsieren konnte. Der Führungstreffer der Eisbären war verdient – auch wenn es Nürnbergs Torwart Jean-Francois Labbe anders sah. Er warf im Frust Denis Pederson den Puck an den Helm, wofür sich der Berliner mit einem Faustschlag revanchierte. Die Auseinandersetzung verlagerte sich daraufhin auf die Trainerbänke. Beide Trainer diskutierten heftig mit Schiedsrichter Alfred Hascher. Verlierer der Diskussion waren die Eisbären: Pederson musste mit einer Spieldauerstrafe in die Kabine, während Labbe nur eine Zwei-Minuten-Strafe bekam.

Ihre Überzahlchance nutzten die Nürnberger zum 2:2 durch Christian Laflamme. Und das Berliner Unvermögen im Powerplay führte dann fünf Spielminuten vor Schluss zum 2:3 durch Brian Swanson. Gegen Spielende durften die Eisbären dann noch einmal in 5:3-, ja sogar in 6:3-Überzahl spielen, weil Torwart Dschunussow das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte. Ein Gegentor kassierten sie diesmal nicht – Walker traf 42 Sekunden vor Schluss sogar zum 3:3, und die Berliner hatten sich ins Penaltyschießen gerettet. Dort aber verloren sie schon zum dritten Mal in dieser Saison.

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