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Salud! Claudio Pizarro genießt es, die Batterien aufzuladen.

© instagram.com/claupiza14

Urlaubsgrüße von Claudio Pizarro: Warum Bremens Stürmer genau das richtige Signal sendet

Claudio Pizarro sendet lässige Urlaubsgrüße aus Thailand - seinen Klub Werder Bremen ärgert das. Doch das sollte es nicht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Der Ärger von Werders jungem Trainer Florian Kohfeldt ist zumindest ein bisschen zu verstehen: Bremen ist nach der Hinrunde Vorletzter, der Druck ist immens. Da passt das Bild, das Werder-Stürmer Claudio Pizarro auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht hat, so gar nicht zur Situation des Klubs. Es zeigt den Fußballer auf einem Boot in Thailand. Der Peruaner trägt blondiertes Haar, eine verspiegelte Sonnenbrille und hält eine Bierdose in der Hand. Viel mehr Gelassenheit lässt sich kaum zur Schau stellen.

Gerade für junge Spieler sei das Signal, das Pizarro aussende, nicht „ganz so optimal“, sagte Kohfeldt dazu. Den Trainer störte, dass Pizarro mit dieser Haltung gewissermaßen „hausieren“ ging. Doch ernsthafte Konsequenzen hat Pizarro offenbar nicht zu befürchten.

Das ist auch richtig so. Einem Spieler sollte es selbst überlassen sein, was er in seinen eigenen sozialen Kanälen von sich preisgibt. Ganz abgesehen davon handelt es sich immer noch um Fußball. Werder steht nicht kurz vor einem Kriegseinsatz wie Deutschland im Sommer 2001, als sich Verteidigungsminister Scharping mit seiner Liebschaft in einem Pool auf Mallorca ablichten ließ und damit das Ende seiner politischen Karriere einläutete. Außerdem ist bei einem Spieler wie Pizarro die Lebensleistung zu berücksichtigen. Allein für Werder hat der 41-Jährige aktuell 109 Treffer erzielt, er ist damit Rekordtorschütze des Klubs.

Und schließlich ist die Frage, ob nicht gerade diese Art von Gelassenheit, die Pizarro vorlebt, am Ende den Ausschlag dafür gibt, dass Werder den Ligaverbleib schafft. Pizarro jedenfalls hat nicht daran gedacht, das Foto von seinem Instagram-Kanal zu löschen. „Recargando baterías, 2020 allá vamos“ („Batterien aufladen, 2020 packen wir’s an“), hat er den Post kommentiert.

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