zum Hauptinhalt
Das ging in die Hose. Der Däne

© dpa

Sport: Urwaldgeräusche und Unterhosen

Die Uefa greift bei der EM härter und schneller mit Strafen durch denn je. Die Fälle reichen von Rassismus bis zu verbotener Intimwerbung.

Kein Tag ohne neue Uefa-Meldung über Disziplinarverfahren, Geldstrafen oder Ermittlungen wegen rassistischer Vorfälle. Der europäische Dachverband handelt bei der EM schnell und, wenn nötig, streng. Die Bilanz des ersten EM-Drittels: zehn Verfahren gegen Nationalverbände, vier Urteile und drei Ermittlungen wegen Rassismusvorwürfen. Das Vorgehen der Uefa mutet strenger und kleinlicher an als in der Vergangenheit.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) musste 10 000 Euro Geldstrafe zahlen, weil einige Anhänger im Spiel gegen Portugal Papierkugeln auf den Rasen geworfen hatten. Die Portugiesen wiederum wurden zu einer Buße von 5000 Euro verurteilt, weil sie zu spät zum Anpfiff der zweiten Halbzeit aus ihrer Kabine gekommen waren. Dem DFB drohten zunächst sogar Sanktionen, weil die Abschlusspressekonferenz vor dem Spiel gegen Dänemark ohne Bundestrainer Joachim Löw geplant war.

Doch bei der Uefa heißt es, dass es vor Turnierbeginn keine Anweisung gegeben habe, besonders hart und kompromisslos vorzugehen. „Das ist der normale Gang unseres Disziplinar- und Kontrollausschusses. Wenn etwas passiert, wir auf etwas aufmerksam gemacht werden oder auch Medienberichte lesen, handeln wir“, sagte ein Offizieller.

Am härtesten traf die strenge Gerichtsbarkeit bislang den russischen Verband. Nach Zwischenfällen beim EM-Auftaktsieg gegen Tschechien muss der RFS den Abzug von sechs Punkten in der Qualifikation zur EM 2016 fürchten. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Dazu gab es 120 000 Euro Geldstrafe.

Deutlich differenzierter sieht die Aufklärungsarbeit bei den sich häufenden rassistischen Ausfällen aus. Nachdem schon vor Turnierbeginn polnische Fans mit Urwaldgeräuschen das Training der Niederländer störten, konnte der Verband diesen Vorfall lediglich „verurteilen“. In den Fällen Mario Balotelli und Theodor Gebre Selassie hat die Uefa bislang nur Untersuchungen eingeleitet. Der kroatische Verband jedoch muss sich wegen rassistischer Gesänge seiner Fans in der Italien-Partie vor dem Disziplinar- und Kontrollausschuss verantworten.

Fast schon amüsant mutet im Gegensatz dazu an, dass die Uefa gegen Nicklas Bendter ermittelt: Der dänische Stürmer trug eine Werbeaufschrift auf seiner Unterhose. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false