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Lange Armspanne. Kyle Russell spielte zuletzt für MKS Bedzin in der starken polnischen Liga.

© MKS Bedzin/Wojciech Borkowski

Exklusiv

US-Diagonalangreifer: BR Volleys holen Kyle Russell

Die BR Volleys verpflichten den US-Diagonalangreifer Kyle Russell vom polnischen Erstligisten MKS Bedzin.

Von Johannes Nedo

Seiner älteren Schwester Jamie ist Kyle Russell auf ewig dankbar. Als er ein kleiner Junge war, musste er sie immer zu deren Volleyball-Turnieren in Kalifornien begleiten. Sehr spannend war es für ihn nicht, aber einmal fragte ihn der Trainer seiner Schwester, ob er nicht auch Volleyball spielen wolle. Russell versuchte es, doch nach zwei Wochen hatte er gar keine Lust mehr und wollte eigentlich aufhören. „Dann allerdings hat es plötzlich Klick gemacht und ich habe mich in Volleyball verliebt“, sagt Russell. „Da habe ich gemerkt, zu welch einer Liebesbeziehung mir meine Schwester verholfen hat.“

Mittlerweile können auch die BR Volleys seiner Schwester Jamie dankbar sein. Denn Russell entwickelte sich fortan zu einem starken Spieler, und nun verpflichten die Berliner den 2,06 Meter großen Diagonalangreifer, der zum erweiterten Kreis der US-Nationalmannschaft gehört. Der 23-Jährige kommt vom polnischen Erstligisten MKS Bedzin und erhält bei den Volleys einen Vertrag bis 2019.

„Kyle Russell ist ein ehrgeiziger und vielseitiger Spieler, der auch schon oft auf der Position des Außenangreifers gespielt hat“, sagt Manager Kaweh Niroomand. „Wir planen ihn als Ergänzung zu Paul Carroll als Diagonalangreifer ein.“ Russell erweitert damit die Reihe der Spieler aus dem angelsächsischen Kulturkreis bei den Volleys. Die Berliner haben nun drei Australier, zwei Kanadier und mit Russell also einen US-Amerikaner im Kader. Dazu kommt noch der neue australische Trainer Luke Reynolds.

Der Kader der Volleys ist nun komplett

„Wir haben hier schon gute Erfahrungen mit Spielern aus den USA gemacht“, betont Niroomand. „Sie kämpfen, zetern nicht und zeigen eine Gewinner-Mentalität.“ Spieler wie der frühere Kapitän Scott Touzinsky, der ehemalige Zuspieler Kawika Shoji oder dessen Bruder Erik Shoji prägten das Spiel der Berliner sehr. Darauf setzt Niroomand nun auch bei Russell: „Er ist kein Spieler, den man erst aufbauen muss.“

Bis zum vergangenen Jahr spielte Russell äußerst erfolgreich am US-College. Mit seiner Mannschaft von der Universität von Kalifornien in Irvine gewann er 2012 und 2013 die College-Meisterschaft. Als er 2016 dann sein Anthropologie-Studium abschloss, wechselte er zu MKS Bedzin und landete mit dem Klub in der starken polnischen Liga als Elfter im Mittelfeld der Tabelle. Dabei fiel er auch Volleys-Trainer Reynolds auf, der zuvor Assistent von Mark Lebedew bei Jastrzebski Wegiel war.

Mit Russels Verpflichtung haben die Berliner nun ihren zwölfköpfigen Kader für die nächste Saison zusammengestellt. Die vier Neuzugänge sind der Mittelblocker Georg Klein, der niederländische Zuspieler Daan van Haarlem, der australische Außenangreifer Adam White und eben Russell. Dessen großes Idol ist übrigens Basketball-Superstar Kevin Durant, der gerade die Golden State Warriors zum Meistertitel in der NBA führte. Gleiches würde Russel im nächsten Jahr sicher gerne auch mit den Volleys tun.

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