zum Hauptinhalt
297395_0_7f20bcd6.jpg

© EPA

US Open: Thomas Haas: Vorsichtig optimistisch

In New York ist der deutsche Tennisprofi Thomas Haas sehr beliebt. Nicht nur deshalb geht er sehr zuversichtlich in die US Open, die am Montag beginnen.

Für Thomas Haas ist es beinahe ein Heimspiel. Nicht nur, da der gebürtige Hamburger seit Jahren in Florida lebt, er ist auch bei den New Yorker Fans äußerst beliebt. Rund 500 von ihnen kamen bereits am Freitag auf die Anlage im Stadtteil Queens, um dem 31-Jährigen beim Training zuzujubeln. In ihren Augen ist Haas durch das Erreichen des Wimbledon-Halbfinals in diesem Jahr zu einem der Geheimfavoriten bei den heute beginnenden US Open aufgestiegen. Auch das amerikanische Fernsehen präsentiert den Deutschen als einen der möglichen Turnierüberraschungen.

Haas durchlebt eine der besten Phasen in seiner Karriere

So ist aus deutscher Sicht vorsichtiger Optimismus erlaubt beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Haas, der eine der längsten verletzungsfreien Phasen seiner Karriere durchlebt, ist wieder zum besten Deutschen aufgestiegen und in New York an Position 20 gesetzt. „Ich fühle mich sehr gut“, sagt der frühere Weltranglistenzweite. Die vergangenen beiden Wochen, als er zunächst in Montreal wegen einer Blase an der Hand aufgeben musste und danach in Cincinnati unglücklich in der ersten Runde gegen John Isner verlor, hat er nach eigener Aussage längst abgehakt.

„Jetzt kommen endlich die US Open, und da will ich an die starken Leistungen aus den vergangenen Monaten anknüpfen“, sagt Haas. Seine Zuversicht kommt auch daher, dass er in den drei großen Turnieren dieses Jahres immer erst gegen den späteren Sieger verlor. Dass er noch mit den Topspielern mithalten kann, hat er in diesem Jahr bereits mehrfach bewiesen. Er startet heute gegen den kolumbianischen Qualifikanten Alejandro Falla in das Turnier. Sollte Haas es bis ins Achtelfinale schaffen, könnte es zum Duell mit Andy Roddick kommen, der großen Hoffnung der Amerikaner. Gegen ihn muss am Montagabend gleich Björn Phau antreten, der dadurch aber in den Genuss kommt, die Night Session im Arthur-Ashe-Stadium spielen zu dürfen.

Sabine Lisicki musste drei Wochen wegen Schulterprobleme pausieren

Trotz der guten Ausgangsposition gibt Thomas Haas an, bei den US Open lediglich ein paar Runden überstehen zu wollen. Eine Einstellung, die der zwölf Jahre jüngeren Sabine Lisicki gänzlich fremd ist. „Wenn ich bei den US Open antrete, dann will ich das Turnier auch gewinnen“, sagt die immer selbstbewusst auftretende 19-Jährige. Dabei kann die Viertelfinalistin von Wimbledon froh sein, dass sie in Flushing Meadows überhaupt dabei ist.

Wegen Schulterproblemen konnte die Berlinerin seit Anfang August kein Match bestreiten: Ihren Start bei den Vorbereitungsturnieren in Cincinnati und Toronto sagte sie ab, um die Schulter in Florida behandeln zu lassen. „Es war zum Glück nicht so schlimm, wie es anfangs aussah“, sagt Lisicki. Auch wenn ihr dadurch in New York möglicherweise die nötige Matchpraxis fehlen wird – Lisickis Weg scheint stetig nach oben zu gehen. Zum ersten Mal ist sie bei einem Grand-Slam-Turnier gesetzt, was ihre Chancen, etwas länger im Feld zu bleiben, deutlich verbessert. In Runde eins trifft sie auf die Französin Aravane Rezai. In Runde drei würde allerdings die im Tableau etwas zurückgefallene frühere Weltranglistenerste Ana Ivanovic aus Serbien warten.

Philipp Kohlschreiber fehlt noch immer die nötige Konstanz

Neben Thomas Haas ist immer auch mit Philipp Kohlschreiber zu rechnen, der als einziger weiterer deutscher Spieler gesetzt ist. Er spielt am Montag gegen Andreas Seppi aus Italien, eine Aufgabe, die für die deutsche Nummer 24 der Welt eigentlich kein Problem darstellen sollte. Doch Kohlschreiber trägt immer das Etikett „alles möglich“ mit sich herum. Bei den Turnieren der vergangenen Wochen verabschiedete der Augsburger sich jeweils früh, doch wenn er gut drauf ist, kann er immer für eine Überraschung sorgen, wie sein Sieg gegen den Serben Novak Djokovic bei den French Open gezeigt hat. Bisher hat er jedoch über die Dauer eines Grand-Slam-Turniers immer die nötige Konstanz vermissen lassen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false