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Peking 2008 - Schwimmen

© dpa

USA ärgern sich: Angst vor China

Die Chinesen haben in Peking 51 Goldmedaillen gewonnen - mehr als jede andere Nation. Die USA ist damit erstmals seit 1992 als erfolgreichste Gold-Nation abgelöst worden.

Das erste Mal seit 1992 hat ein Land bei Olympia mehr Goldmedaillen als die USA geholt. Was seinerzeit der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gelang, schafften diesmal die Chinesen. China gewann 51, die USA gewannen 36 Mal Gold – angeblich aber ist Platz zwei kein Problem für das Olympische Komittee der USA (USOC). Man habe sich auf die Ausbeute aller Medaillen konzentriert und in dieser Wertung kamen die USA als beste Nation auf 110 Medaillen, 102 waren es 2004 in Athen. „Wir sind sehr stolz auf unsere Vorstellung hier,” sagte USOC-GeschäftsführerJim Scherr in Peking. „Die Chinesen haben viele Resourcen in diese Spiele gesteckt, und das zahlt sich aus in einer sehr sparbewussten Nation.“

In den amerikanischen Medien aber wird Chinas Erfolg als symptomatisch für Chinas Aufstieg zu der Weltmacht gesehen. Chinas politische Führer könnten sich freuen, schreibt Bob Hunter, Kolumnist beim „Columbus Dispatch“. Sie wären die perfekten Gastgeber gewesen und hätten der Welt ihre Überlegenheit gezeigt. Das sei bitter, denn: „Damit hat China seine Methoden gerechtfertigt.“ China sei eine „Sportmacht“, die sich etabliert habe, schreibt Gordon Monson im „Salt Lake Tribune“. „Vor London müssen wir etwas ändern.“

Die politische Spannungen zwischen beiden Nationen trübten das Verhältnis der US-Öffentlichkeit zu den Spielen von Peking. Um so bitterer ist die Niederlage in der Medaillenwertung. USOC-Präsident Peter Ueberroth wollte davon aber nichts wissen. „Man geht nicht in das Haus von jemanden und beschwert sich dann über das Essen und die Farbe der Wände. Wir waren Gäste hier und wollten uns so benehmen.“ Alles andere sei Sache der Politik.  

Alisha Wyman

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