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Sport: USA – GHANA

Achtelfinale, Royal-Bafokeng-Stadion, Rustenburg, 20.30 Uhr, live bei RTL und Sky

Nach ihrem Last-Minute-Sieg über Algerien herrschte bei den Amerikanern eine Stimmung wie in Disney-Filmen. Dauergrinsend berauschten sie sich an ihrer eigenen Euphorie und der ihres Landes, das plötzlich im Soccer-Fieber taumelt. Vor allem aber haben die Spieler und ihr Coach Bob Bradley durch Landon Donovans späte Erlösung ein nachgerade unheimliches Selbstvertrauen entwickelt. Die USA sind plötzlich das Team der unbegrenzten Möglichkeiten. Bradley jedenfalls betonte öffentlich, dass seine Mannschaft nun weiter kommen wolle als beim Confed-Cup im vergangenen Jahr. Da wurden die USA Zweiter. Das klang nach Übermut, einem Scherz direkt aus dem Endorphin-Nebel. Doch Bradley meinte das tatsächlich ernst. Zumindest aber kann er sich bei seiner Mission auf die Unterstützung des mächtigsten Mannes der Welt verlassen. Yes, we can. Er wird sie brauchen.

Denn Gegner Ghana hat als letzte afrikanische Mannschaft einen ganzen Kontinent im Rücken, das Vuvuzela-Orchester auf seiner Seite. Die Black Stars spielen nun für Afrika, weil ihr Fußball durch und durch europäisch ist. Und das nicht nur weil mit Kevin-Prince Boateng und Hans Sarpei ein Ur-Berliner und ein Ur-Kölner mitspielen. Sie spielen klug nach vorne, sind gut organisiert und stehen hinten kompakt – wenn nicht gerade ein Schuss von Mesut Özil daherkommt. Kommen am Ende die Afrikaner weiter, weil ihr Fußball so wenig afrikanisch ist, läge darin jene Ironie, die Bob Bradley eher abgeht. Und darin liegt auch die Chance Ghanas auf das Viertelfinale.

Schiedsrichter: Viktor Kassai (Ungarn)

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