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Vollgas voraus. In Peking vor vier Jahren gewann Usain Bolt dreimal Gold und stieg zum Weltstar auf. Der 25-Jährige ist der bislang einzige Mensch, der auf 100 Metern unter 9,6 Sekunden blieb: 2009 schaffte er 9,58 Sekunden. Foto: dpa

© dapd

USAIN BOLTS Konkurrenten: Duell zwischen USA und Jamaika

Dieser olympische Sprintwettbewerb ist ein großes Rätsel, und dazu hat auch Yohan Blake beigetragen. Er sei ein „Biest“, erklärt er in London und trägt dazu noch ein T-Shirt mit dem Aufdruck: „Eat my dust“.

Dieser olympische Sprintwettbewerb ist ein großes Rätsel, und dazu hat auch Yohan Blake beigetragen. Er sei ein „Biest“, erklärt er in London und trägt dazu noch ein T-Shirt mit dem Aufdruck: „Eat my dust“. Seine Gegner sollen also nur noch die Staubwolke sehen, in der er ihnen davonflitzt. Nur erzählt der Jamaikaner Blake das alles mit ganz sanfter Stimme. Da stellt sich die Frage: Kann er tatsächlich im olympischen Finale die Goldmedaille gewinnen?

Seine Vorleistungen sprechen zumindest dafür. Der 22-Jährige ist mit 9,75 Sekunden der in diesem Jahr bisher schnellste Mann über 100 Meter. Das muss jedoch nichts heißen. Genauso wenig wie die Tatsache, dass er den Weltrekordhalter und Olympiasieger Usain Bolt zweimal in diesem Jahr geschlagen hat. Bolts Bestzeit in diesem Jahr beträgt 9,76 Sekunden.

Was dieses 100-Meter-Finale so spannend macht, ist seine alles andere als einseitige Vorgeschichte. Für den Sieg kommen schließlich nicht nur die drei Jamaikaner Bolt, Blake und Asafa Powell in Frage. Da gibt es noch die drei US-Amerikaner Tyson Gay, Justin Gatlin und Ryan Bailey. Gay und Gatlin sind gute alte Bekannte. Gatlin wurde in Athen Olympiasieger über 100 Meter, aber später wegen Dopings gesperrt. Saisonbestzeit: 9,80 Sekunden. Gay gewann 2007 in Osaka gleich drei Goldmedaillen, über 100 Meter, 200 Meter und in der Sprintstaffel – und schied dann 2008 bei Olympia schon im Halbfinale aus. In dieser Saison lief er 9,86. Neu dabei ist Bailey. Von allen Sprintern gab er sich im Vorlauf am Samstagmorgen die größte Mühe und kam schon nach 9,88 Sekunden ins Ziel, damit stellte er auch seine persönliche Bestzeit ein. Es wird also in diesem olympischen Finale am Sonntag kein Duell werden – höchstens eins zwischen Jamaika und den USA. Friedhard Teuffel

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