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Valentino Rossi, Motorradstar: "Ich brauche neue Abenteuer"

Motorradstar Valentino Rossi über seinen Wechsel zu Ducati, seine schweren Unfälle und das schwierige Verhältnis mit Weltmeister Lorenzo.

Herr Rossi, das war ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Sie hatten einen guten Saisonstart, dann den Unfall in Mugello mit Schien- und Wadenbeinbruch, das frühe Comeback nach sechs Wochen Pause. Und jetzt wechseln Sie von Yamaha zu Ducati.

Sie sagen es: Es war ein sehr schwieriges Jahr. Mit vielen Rückschlägen, aber auch einigen ganz guten Momenten. Bislang hatte ich in meiner Karriere immer sehr viel Glück gehabt, was Unfälle betrifft, aber dieses Mal hat es mich schon etwas heftiger erwischt. Als ich nach der Verletzungspause zurückkam, dachte ich, alles wäre gut. Aber dann hat sich die Schulter als das größere Problem herausgestellt.

Diese Verletzung haben Sie sich bei einem Motocross-Sturz im Frühjahr zugezogen. Für einen Motorrad-Piloten ist die Schulter ein neuralgischer Punkt. Wie wollen Sie dieses Handicap wieder loswerden?

Nach dem letzten Rennen jetzt in Valencia, genauer gesagt Mitte November, lasse ich mich an der Schulter operieren. Da wird alles wieder richtig zusammengeflickt. Allerdings muss ich dadurch auch eine längere Trainingspause einkalkulieren. Ich hoffe aber sehr, dass ich im Januar wieder fit bin, um mit der Testarbeit zu beginnen. Das zumindest ist der Plan.

Nach sieben erfolgreichen Jahren und vier WM-Titeln verlassen Sie Ihren Rennstall Yamaha. Was gab den Ausschlag zum Wechsel zu Ducati?

Seit Jahresbeginn habe ich darüber nachgedacht und dann zum Saisonstart das erste Mal mit Ducati gesprochen. Ich hatte einfach das Gefühl, dass meine Arbeit bei Yamaha getan ist. Dort verändert sich einiges, und ich brauche einfach auch ein neues Abenteuer, eine neue Motivation. Also habe ich mich für Ducati entschieden.

Was erwarten Sie von der Ducati im ersten Jahr? Werden Sie schon um die WM mitfahren können?

Die Ducati ist ja grundsätzlich ein sehr gutes Motorrad und hat genug Potenzial. Ich werde also auf jeden Fall versuchen, Rennen zu gewinnen, so viel ist klar.

Der WM-Titel ging dieses Jahr an Ihren Noch-Teamkollegen Jorge Lorenzo, zu dem Sie nicht das allerbeste Verhältnis haben. Das Verhältnis zwischen Jorge und mir ist oder war, sagen wir, professionell. Natürlich sind wir keine guten Freunde, das weiß jeder, aber es ist okay. Ich denke, er hat dieses Jahr einen wirklich guten Job gemacht und ist daher auch ein verdienter Champion.

Bei Ducati werden Sie mit Nicky Hayden im Team starten. Wird das besser funktionieren? Immerhin hat er Ihnen 2006 den Titel weggeschnappt.

Oh ja, das hat er. Aber Nicky ist wirklich ein sehr, sehr netter Typ. Ein echter Good Guy. Wir sind immer sehr gut miteinander klar gekommen, und ich denke deswegen auch, dass er ein großartiger Teamkollege sein wird. Ich freue mich sehr auf ihn als Kollegen in meinem Team.

Das Gespräch führte Claudius Lüder.

Valentino Rossi, 31, ist als neunfacher Weltmeister einer der erfolgreichsten Motorradfahrer der Welt. Ab der kommenden Saison fährt der Italiener in der MotoGP-Klasse für das Ducati-Team.

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