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Sport: Velodrom: Stars erwarten ihre Fans

Vor ein paar Tagen hatte Wolfgang Scheibner einen Albtraum, der ihm im Bett den Schweiß auf die Stirn trieb. "Ich sah knapp 100 Zuschauer im Velodrom, während sich ein Weltklasse-Fahrer nach dem anderen abstrampelte", erzählt der 66-Jährige.

Vor ein paar Tagen hatte Wolfgang Scheibner einen Albtraum, der ihm im Bett den Schweiß auf die Stirn trieb. "Ich sah knapp 100 Zuschauer im Velodrom, während sich ein Weltklasse-Fahrer nach dem anderen abstrampelte", erzählt der 66-Jährige. "Dieses Gefühl kenne ich zwar schon, aber beunruhigt war ich trotzdem. Dazu darf es nicht kommen." Die Horror-Vorstellung schiebt der Präsident des Berliner Radsportverbandes von sich weg. Wenn neun Olympiasieger und 13 Weltmeister die Fans am 9. Dezember nicht anziehen ...

"Wir haben allein über 3000 Mitglieder", sagt er. "Kämen sie alle, dann brauchten wir ja keine anderen Zuschauer mehr." Dass es nicht so kommen wird, dass dies auch nicht im Sinne des Veranstalters sein kann, weiß Wolfgang Scheibner. Nur, die Deckung des 150 000-Mark-Etats muss er im Hinterkopf behalten. So war er zusammen mit dem Ex-Profi Michael Hübner bei den Bahnrad-WM in Manchester, hat kurzfristig diejenigen für sein 220-Minuten-Programm verpflichtet, die noch zu haben waren. Selbst den Sprint- und Zeitfahrstar Arnaud Tournant aus Frankreich kann er präsentieren, obwohl das Trikolore-Team zu dieser Zeit in Neukaledonien im Einsatz ist. "Mir haben viele gesagt, dass sie beim nächsten Mal dabei wären, wenn sich die Rad-Gala etablieren würde", sagt Scheibner voller Hoffnung. Die Besetzung der Premiere kann sich dennoch sehen lassen.

Im Sprint, Keirin und im Olympischen Jagdrennen wird Tournant, der 22-Jährige aus Roubaix, auf den Olympiadritten Jens Fiedler (Chemnitz), Weltmeister Jan van Eijden (Kaiserslautern), Ainars Kiksis (Lettland) und Eyk Pokorny (Berlin) treffen. Aber was wäre eine solche Top-Veranstaltung ohne den Berliner Doppel-Olympiasieger in der Verfolgung Robert Bartko. Noch in der vergangenen Nacht kämpfte er beim Münchner Sechstagerennen zusammen mit Erik Zabel um den Sieg, aber anschließend spult der einstige Verfolger mit dem Team Telekom seine Trainingskilometer auf Mallorcas Straßen ab. Für Januar ist sein Premieren-Einsatz bei der Australien-Rundfahrt vorgesehen.

"Er wird extra einfliegen", verspricht Wolfgang Scheibner. Wenn er nun noch Guido Fulst verpflichten kann, dann ist mit Jens Lehmann (Leipzig), Silvio Martinello (Italien), Bruno Risi (Schweiz), Joan Llaneras (Spanien), Jason Queally (England) und Scott McGrory (Australien) in den Nicht-Sprint-Disziplinen ein großes Feld komplett. Eigentlich sollte Wolfgang Scheibner mit diesem Gedanken gut schlafen können. Sein Team hat für die Gala-Premiere viel geleistet. Die Fans sind nun gefordert, das zu honorieren.

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