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Lauter Torjäger. Stefan Kießling stürmt weitere vier Jahre für Leverkusen. Foto: dpa

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Sport: Verbunden – gebunden

Stefan Kießling bleibt bis 2017 in Leverkusen.

Leverkusen - Wenn Wolfgang Holzhäuser in diesem Herbst sein Amt als Geschäftsführer von Bayer Leverkusen niederlegen wird, dann tut er es mit einem guten Gefühl. Nachdem der Verein bereits sieben Spieler für die kommende Saison verpflichtet hat, wurde am Donnerstag aus Sicht der Verantwortlichen die wichtigste Vertragsunterzeichnung vorgenommen: Stefan Kießling, Torschützenkönig der vergangenen Bundesliga-Saison, verlängerte seine ohnehin schon bis 2015 datierte Verbindung mit Leverkusen vorzeitig bis Sommer 2017 – nicht ausgeschlossen, dass der 29-Jährige seine Karriere eines Tages auch hier beenden wird. Holzhäuser bezeichnete Kießling sodann als seinen „Königstransfer“ sowie als „absoluten Leistungsträger, Leader und Gesicht von Bayern 04 Leverkusen“.

Der gebürtige Franke war nach der Vertragsunterzeichnung „richtig froh“: „Bayer 04 ist mein Verein, hier fühle ich mich richtig wohl. Leverkusen ist zu meiner Heimat geworden, wo meine Frau und meine Kinder glücklich sind.“ Das Umfeld sei auch sportlich perfekt für ihn. „Jetzt möchte ich meinen Beitrag leisten, dass Bayer 04 Leverkusen auch in der Zukunft sehr erfolgreich abschneidet“, ergänzte er.

Bayer-Sportdirektor Rudi Völler bezeichnete Kießling als „extrem wertvoll für unsere Mannschaft“. Er sei ein „absolutes Vorbild“. Unlängst nannte Völler seinen erfolgreichsten Stürmer „unverkäuflich“, nachdem der AC Florenz sich im Frühjahr um die Dienste Kießlings bemüht hatte. Die Italiener verpflichteten bekanntermaßen anschließend Mario Gomez, der – welch Ironie – zwar zweite Wahl gewesen zu sein scheint, in der Nationalmannschaft Kießling indes vorgezogen wird.

Nach 25 Treffen in der vergangenen Saison, wurden die Rufe aus Leverkusen Richtung Süddeutschland lauter, wo Bundestrainer Joachim Löw lebt. Dieser aber verzichtete weiterhin auf eine Berufung Kießlings in den Kader der Nationalmannschaft. Somit bleibt es bei den bisherigen sechs Einsätzen im Nationaltrikot, sein letztes Spiel machte er bei der WM in Südafrika 2010. Und auch wenn Löw ihm nur wenig Hoffnung auf eine baldige Berufung machte, ganz verschlossen war die Tür nie. „Wenn er eine ähnlich gute Saison wie die letzte spielt, wird es für Jogi Löw schwer, ihn daheim zu lassen“, sagte Völler kürzlich.

Der langfristige Verbleib Kießlings ist auch ein Zeichen an die Konkurrenz, weiterhin oben mitspielen zu wollen und zu können. Unbedingt sollte der Verlust eines weiteren Führungsspielers verhindert werden, nachdem André Schürrle bereits für eine satte Ablöse zum FC Chelsea nach London gewechselt war.

Kießling kam bereits 2006 aus Nürnberg nach Leverkusen und ist aktuell der dritterfolgreichste Torschütze aller aktiven Bundesligaspieler sowie der zweitbeste Schütze in der Vereinsgeschichte von Bayer Leverkusen. 220 Spiele hat Kießling bestritten und 98 Tore erzielt. Nur Ulf Kirsten traf häufiger. dpa/Tsp

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