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Update

Verdacht auf Steuerbetrug: Razzia bei Fußballklubs in Italien

Steuerhinterziehung, Geldwäsche, falsche Rechnungen - Ermittler haben am Dienstag die Büros von 41 italienischen Fußballklubs durchsucht. Einige Medien sehen schon einen neuen Skandal im Fußball aufziehen.

Die Finanzpolizei hat am Dienstag wegen des Verdachts auf Steuerbetrug die Büros und Gebäude von 41 italienischen Fußballklubs durchsucht. Betroffen waren auch 18 Teams der Serie A, darunter die Spitzenclubs Juventus Turin, AC und Inter Mailand, Lazio und AS Rom sowie der SSC Neapel. Es geht unter anderem um den Verdacht der Steuerhinterziehung und Geldwäsche bei Käufen und Verkäufen von Spielern, wie italienische Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Zwölf Spielerberater und mehr als 50 Transfers stehen demzufolge im Fokus der Ermittlungen.

„Ein neuer Sturm droht den Fußball zu treffen. Nach dem Wettskandal zittert der italienische Fußball erneut“, schrieb die Tageszeitung „La Repubblica“. Fast alle Teams aus der höchsten Spielklasse sind betroffen, dazu elf Serie-B-Teams. In der Serie A blieben nach Angaben der Zeitung nur Cagliari Calcio und der FC Bologna von den Durchsuchungen verschont. Die Ermittlungen laufen bereits seit einem Jahr, die Federführung hat die Staatsanwaltschaft in Neapel. Weitere Vorwürfe seien das Ausstellen falscher Rechnungen und das Betreiben krimineller Vereinigungen, hieß es.

Einige Vereine wehrten sich gegen die Darstellung, es habe eine Steuerrazzia stattgefunden. „Es gab keine Durchsuchung, nur eine Anfrage für Dokumente aus der Vergangenheit. Nichts Beunruhigendes“, sagte Inter-Präsident Massimo Moratti. Sein Kollege Franco Soldati von Udinese Calcio betonte ebenfalls, es habe keine Razzia gegeben. „Wir haben den Beamten alle geforderten Verträge, die den Spieler betreffen, gezeigt und dann übergeben.“ Den Berichten zufolge wurden mehr als 50 Transfers und die zugehörigen Verträge untersucht. Die Behörden wollten sich bei den Durchsuchungen Einblick in die Vereinbarungen zwischen den Vereinen, Spielern und ihren Agenten verschaffen. Es handelte sich unter anderem um die Kontrakte von Ex-Neapel Stürmer Ezequiel Lavezzi und Mittelfeldspieler Antonio Nocerino vom AC Mailand. Nach Angaben der Zeitung „La Stampa“ wurden vor allem Verträge von Profis aus Südamerika unter die Lupe genommen, insbesondere von Spielern aus Brasilien und Argentinien. (dpa)

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