Es lief ab wie in einem schlechten Gangsterfilm. Der Ganove wird in seinem edlen Hotelzimmer von der Polizei gestellt, versucht im Bademantel zu fliehen – und wird dann doch geschnappt. Allerdings entsprang diese Szene nicht einem einfältigen Drehbuchschreiber, verantwortlich dafür ist das IOC-Mitglied Patrick Hickey. Der 71 Jahre alte Ire wurde in Rio de Janeiro verhaftet, weil er in Schwarzmarktgeschäfte mit Olympia-Tickets verwickelt sein soll.
Dieser Skandal trifft das Internationale Olympische Komitee hart. Zum einen, weil es das angeblich vom Präsidenten Thomas Bach so schön reformierte IOC in einer Weise darstellt, die an die dunkelsten Fifa-Zeiten unter Joseph Blatter und Jack Warner erinnert. Dabei hatte das IOC zuletzt immer betont, mit Korruptionsfällen wie beim Fußball-Weltverband habe man nichts mehr zu tun. Nun ist ein enger Bach-Vertrauter in Handschellen.
Die Imagekampagne in Rio ist fehlgeschlagen
Und zum anderen, weil die hohen Ticketpreise und die leeren Tribünen bei Olympia in Rio die Fans überaus verärgern. So kamen Hunderte deutsche Fans etwa nicht ins Tennisstadion zum Finale von Angelique Kerber, weil es angeblich ausverkauft war. Doch der Oberrang war nahezu leer. In Zusammenhang mit Hickey entsteht nun der Eindruck, die seltsame Ticketsituation und die Bereicherung von Funktionären könnten zusammenhängen.
Olympia in Rio Wie Thomas Bach das Image des IOC ramponiert

Bach und Co. waren in Rio angetreten, um das Image des IOC aufzupolieren. Stattdessen fügen sie diesem ständig nur weitere Kratzer hinzu.
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