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Sport: Verhalten ins Aus

Schalke scheitert beim 0:1 gegen Donezk an der eigenen Trägheit

Am Ende stürmte der FC Schalke 04 mit allem, was laufen konnte. Selbst Torhüter Frank Rost tauchte im Strafraum von Schachtjor Donezk auf. Vergeblich. Vier Minuten dauerte die Nachspielzeit, dann war es für die Schalker vorbei: das Spiel und auch die Hoffnung, den Uefa-Cup zum zweiten Mal nach 1997 gewinnen zu können. Etwas überraschend hat der FC Schalke 04 das Achtelfinale des Wettbewerbs verpasst. Im Rückspiel der dritten Runde unterlag der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga dem Ukrainischen Meister Donezk 0:1. „Wir sind enttäuscht und traurig, nach dem 1:1 im Hinspiel hatten wir uns mehr ausgerechnet“, sagte Ralf Rangnick, der Cheftrainer der Schalker. „Aber nach gut 20 Minuten war es ein Spiel unter anderen Vorzeichen.“ Zu diesem Zeitpunkt war das entscheidende Tor schon gefallen.

Die Gelsenkirchener hatten sich zunächst verhalten ans Werk gemacht. Anfangs traten sie in der heimischen Arena so auf, als hätten sie es nicht mehr nötig, ihren Vorteil in der Offensive zu suchen. Sie fühlten sich offenbar zu sicher und verhielten sich zunehmend unsicher. Auf den Rängen kam allmählich Unruhe auf. Viele Fans vermuteten, Schalke sei auf ein torloses Unentschieden aus, das zum Weiterkommen gereicht hätte. „Doch das war nicht beabsichtigt“, sagte Rudi Assauer, der Manager des FC Schalke. „In den ersten 20 Minuten sind wir nicht aus den Puschen gekommen. Fast die ganze Truppe hat unter Form gespielt.“

Ganz anders der Gegner aus der Ukraine: Seine beiden Angreifer fühlten sich in der Schalker Hälfte offenbar wohl – und sie genossen ihre Freiheit. Julius Aghahowa brachte Schachtjor in der 21. Minute in Führung. Der Nigerianer wurde von Rodriguez nicht konsequent genug gestört, nachdem Asamoah mit einem Fehlpass an der Mittellinie den Angriff der Donezker eingeleitet hatte. Zuvor war bereits der zweite ukrainische Stürmer Brandao mit einem gefährlichen Schuss an Rost gescheitert. Der Torhüter lenkte den Ball über die Latte.

Die Schalker brachten lange nichts Erwärmendes zustande. Erst nach einer halben Stunde verliehen sie ihrem Angriffsbemühen ein wenig mehr Nachdruck, aber das war längst nicht genug. Die einzige gute Möglichkeit für die Heimelf bot sich bei einem Freistoß. Lincoln zirkelte den Ball aus 18 Metern präzise aufs Tor, doch Torhüter Jan Lastuvka parierte.

In der zweiten Hälfte wurden die Schalker energischer, blieben aber unproduktiv. Die Ukrainer hingegen wirkten bei ihren Gegenstößen gefährlicher, zumal die Schalker Abwehr nicht immer souverän stand. Die bisher in internationalen Wettbewerben auswärtsschwachen Osteuropäer spielten mit ihren vier Brasilianern sehr viel gewitzter als die Schalker. Und auch bei ihren Angriffen wirkten sie zielstrebiger.

Nach gut einer Stunde hätte die Partie schon entschieden sein können, doch mit zwei hervorragenden Reaktionen hielt Frank Rost seine Mannschaft im Spiel. Auf der anderen Seite vergab Stürmer Ailton zweimal die Chance zum Ausgleich. Die Zeit wurde allmählich knapp für den Bundesligisten, zumal die Ukrainer sich bei ihren Auswechslungen aufreizend viel Zeit ließen. 20 Minuten vor Schluss wechselte Trainer Ralf Rangnick den jungen Stürmer Mike Hanke ein, der in zwölf Europapokalspielen schon neun Tore erzielt hatte. Aber auch Hanke musste an diesem Abend als Verlierer vom Platz gehen.

Als auch die vier Minuten Nachspielzeit vorüber waren, blieb den Schalkern nur ein enttäuschendes Fazit: „In der ersten Halbzeit waren wir gar nicht auf dem Platz, nach der Pause haben wir versucht, das Spiel umzudrehen, aber das hat nicht geklappt“, sagte Mike Hanke.

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