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Sport: Verletzungsglück

Das Saisonende für Henrik Rödl schockt Alba nicht mehr

Berlin (ben). Als der Basketballer Mithat Demirel das letzte Wort ins Mikrofon gesprochen hatte, drehte er sich um und humpelte langsam davon. „Ich bin auf die Ferse gefallen“, sagte der Aufbauspieler von Alba Berlin, „es ist sehr schmerzhaft.“ Weil er aber ohne Hilfsmittel gehen konnte, ging es ihm noch vergleichsweise gut. Sein Mannschaftskollege Henrik Rödl konnte nach seiner Verletzung im zweiten Viertel nur auf Krücken zur Mannschaft zurückkehren. Eine schlimme Verletzung? Demirel sagte: „Ich möchte gar nicht daran denken.“

Er muss es aber. Henrik Rödl hat sich beim beeindruckenden Erfolg über die Skyliners (93:71) einen Bruch des Schienbeinköpfchens zugezogen und ist bereits gestern am Knie operiert worden. Der 34Jährige fällt nicht nur am kommenden Sonntag im ersten Halbfinalspiel gegen TXU Energie Braunschweig (15 Uhr, Max-Schmeling-Halle) aus, sondern für den Rest der Saison. Sogar sein Einsatz bei der EM im September ist fraglich. Trotzdem sagt Trainer Emir Mutapcic: „Er hat auch ein bisschen Glück gehabt.“

Die unaufhörliche Verletzungsmisere schockt Alba nicht mehr. Mutapcic kann inzwischen selbst bei einer schweren Verletzung das Positive sehen. „Es ist kein Kreuzband gerissen, alle Bänder sind in Ordnung.“ Am Sonntag wird Nachwuchsspieler Guido Grünheid den Nationalspieler ersetzen. „Er hat gezeigt, dass er uns helfen kann“, sagt der Trainer, „und die anderen Spieler müssen 10 bis 20 Prozent mehr geben.“ Neben dem Langzeitverletzten Jörg Lütcke fällt am Sonntag weiterhin Nationalspieler Marko Pesic (Handbruch) aus. Erst am Montag wird sein Gips heruntergenommen, dann wird entschieden, wie schnell er spielen kann. Der Einsatz von Mithat Demirel ist auch noch fraglich.

Und trotzdem. Nach den vielen Verletzungen dieser Saison kennt Alba diese Situation. „Wenn eine Mannschaft solche Momente übersteht, schweißt das zusammen“, sagte Albas Vizepräsident Marco Baldi. Demirel formuliert es drastischer: „Wir haben in diesem Jahr schon so viel Scheiße überstanden, wir werden auch das überstehen.“

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