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© AFP

Verletzungspech: Torsten Frings erleidet einen Rippenbruch

Im Spiel gegen Österreich hat sich der deutsche Nationalspieler Frings einen Rippenbruch zugezogen, womöglich fällt er für das Spiel gegen Portugal aus. Auch hinter dem Einsatz seines Teamkollegen Lukas Podolski steht ein dickes Fragezeichen. Was die Ausfälle für die Mannschaft bedeuten würden.

Mitten zur besten Kaffeetafelzeit ereilte dem Bundestrainer gestern eine üble Nachricht. Es war eine Nachricht von der Güte, die die Mannschaft schon vor zwei Jahren kurz vor dem Halbfinale gegen Italien unvorbereitet traf. Nach dem Sieg im Viertelfinale wurde Torsten Frings wegen Handgreiflichkeiten gegen einen Argentinier für ein Spiel gesperrt. Noch heute sehen viele darin einen wesentlichen Grund dafür, dass Deutschland damals das Spiel nicht gewonnen hat.

Wenn es am Donnerstag gegen Portugal um den Einzug ins Halbfinale geht, wird Torsten Frings wohl wieder fehlen. Der 75-malige Nationalspieler hat sich im Spiel gegen Österreich einen Rippenbruch zugezogen. Dies ergab eine Röntgen-Untersuchung im Krankenhaus in Lugano, der sich Frings im Beisein von DFB-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt gestern unterzogen hatte.

Der zentrale, defensive Mittelfeldspieler hatte sich die Verletzung bei einem Zweikampf in der zweiten Halbzeit zugezogen. Frings, der das Spiel trotzdem fortgesetzt hatte, klagte gestern immer noch über schmerzhafte Beschwerden im Rippenbereich, sodass die Röntgenuntersuchung vereinbart wurde. „Da Torsten für unser Team ein wichtiger Spieler ist, ist es selbstverständlich, dass unsere medizinische Abteilung alle Möglichkeiten ausschöpfen wird, damit er am Donnerstag gegen Portugal einsatzfähig ist“, sagte der Bundestrainer im EM-Quartier der Deutschen in Ascona. Frings wird intensiv behandelt werden, eine Entscheidung, ob Frings gegen Portugal spielen kann, „fällt erst kurzfristig am Donnerstag“, sagte Löw.

Allerdings ist das nicht die einzige Sorge des Bundestrainers: Auch Lukas Podolski, mit drei Treffern bislang erfolgreichster deutscher Spieler, leidet unter einer Wadenverletzung. „Wir hoffen und werden alles dafür tun, dass er spielen kann. Aber hinter seinem Einsatz steht noch ein dickes Fragezeichen.“

Allerdings dürfte dem Bundestrainer für Podolski gegen Portugal ein Platz im Angriff anstelle des formschwachen Mario Gomez vorschweben. Die Position im linken Mittelfeld wird Löw sehr wahrscheinlich mit Bastian Schweinsteiger besetzen. Mit der Rippenverletzung von Frings könnten die Umbauarbeiten im Team des WM-Dritten aber umfangreicher ausfallen. Sollte ein Einsatz des Bremers nicht möglich sein, böten sich zwei Alternativen. Thomas Hitzlsperger übernahm im Team den Part von Frings, als dieser im vergangenen Jahr wegen einer Knieverletzung mehrere Monate ausfiel. Der technisch versierte Stuttgarter gab dabei eine gute Kopie ab. „Man weiß, dass man sich auf ihn verlassen kann“, sagte Löw gestern. „Er ist bereit – immer.“

Die zentrale Position vor der eigenen Abwehr könnte aber auch Simon Rolfes ausfüllen, wie er es in Leverkusen oft gemacht hat. Gegen Italien vor zwei Jahren war Sebastian Kehl für den gesperrten Frings eingesprungen, der allerdings interpretierte die Rolle des so genannten Sechsers viel zu offensiv. Dieses Mal ist der Dortmunder erst gar nicht dabei. Am liebsten wäre dem Bundestrainer sowieso das Original.

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