zum Hauptinhalt

Sport: Verlierer mit Zukunft

Am Ende sprachen sie sich selbst Trost zu. "Wir hatten die Riesenchance, die Schweden abzulösen.

Am Ende sprachen sie sich selbst Trost zu. "Wir hatten die Riesenchance, die Schweden abzulösen. Das wäre auch für das europäische Tischtennis gut gewesen. Doch wir haben das Spiel zweier gleichwertiger Teams verloren", meinte zum Beispiel Cheftrainer Dirk Schimmelpfennig. Die deutsche Tischtennis-Nationalmannschaft der Männer hatte da gerade vergeblich versucht, ihr Schweden-Trauma zu überwinden. Auch im vierten Versuch scheiterten die Deutschen, müssen nun weiter auf ihren ersten EM-Titel warten. Ohne den verletzen Jörg Roßkopf verlor das verjüngte Team um den Weltranglisten-Sechsten Timo Boll das Finale der Europameisterschaft in Zagreb knapp mit 2:3 gegen Titelverteidiger Schweden. Die Skandinavier, die bereits 1980, 1990 und 2000 den Angriff des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) abgewehrt hatten, sicherten sich in der Halle Dom Sportova ihr 14. EM-Gold. Bronze ging an Frankreich und Österreich.

Einen Tag nach dem zweiten Platz der DTTB-Damen reichte es auch für die Männer nicht zum großen Wurf. Zwei Siege des überragenden Europa-Top-12-Siegers Timo Boll (Gönnern) waren zu wenig. Beim Trio Boll, Torben Wosik (Frickenhausen) und Lars Hielscher (Düsseldorf) war die Enttäuschung über die Niederlage groß. Das Team hatte insgeheim auf mehr gehofft. Auch DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb spendete den Spielern Trost: "Das war das letzte Mal, dass wir für die nächsten Jahre gegen Schweden verloren haben."

Die erfahrenen Schweden Jan-Ove Waldner (36), Peter Karlsson (32) und Fredrik Hakansson (26) retteten sich gegen die jungen Spieler des DTTB - Durchschnittsalter: 23 Jahre - mit Glück und noch mehr Routine ins Ziel. Unter anderem entschied der Schachzug, Europameister Karlsson an Position drei zu stellen, das von Taktik und Dramatik geprägte Finale.

Weltklasse-Tischtennis zeigte vor allem Boll beim 3:0-Sieg über den schwedischen Star Waldner, der künftig in China spielen will. Der entfesselt aufspielende Deutsche Meister degradierte den Olympiasieger von 1992 zum Statisten. Beim Gesamtstand von 2:2 verlor Wosik dann das Schlusseinzel gegen Hakansson in fünf Sätzen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false