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Sport: Verlorenes Mannschaftsspiel

verteidigt Gerd Niebaum zum Abschied Die Wut der Fans schlug Gerd Niebaum entgegen wie einem erfolglosen Fußballtrainer. Doch hat der Geschäftsführer von Borussia Dortmund das verdient?

verteidigt Gerd Niebaum zum Abschied Die Wut der Fans schlug Gerd Niebaum entgegen wie einem erfolglosen Fußballtrainer. Doch hat der Geschäftsführer von Borussia Dortmund das verdient?

Das Fußballgeschäft ist deutlich kalkulierbarer als das Fußballspiel. Dennoch hat Niebaum schwere Fehler begangen. Der schwerste war, das Westfalenstadion für 75 Millionen zu verkaufen und für 17 Millionen Euro jedes Jahr zurückzuleasen. Er hat die Borussia damit tief in die Verschuldung geführt. Sein Rücktritt ist daher ein konsequenter Schritt, und eigentlich hätte Niebaum schon früher gehen müssen. Aber rechtfertigt das wirklich, dass die Fans ihn alleine für den Niedergang verantwortlich machen?

Auch die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA verfügt über einen Aufsichtsrat. Und Niebaum stand mit Michael Meier ein Geschäftsführer zur Seite, der jetzt auf einmal als unverzichtbar gilt. Dabei trägt auch er die Verantwortung für das Stadiongeschäft. Insofern ist es ein Mannschaftsspiel, das die Dortmunder Aktiengesellschaft verloren hat, und Niebaum war nur der Kapitän.

Der Jurist Niebaum wollte unbedingt ein Fußballunternehmen führen. In den vergangenen Wochen und Monaten musste Niebaum erfahren, was das bedeuten kann. Zum Beispiel, dass die Erfolge der Vergangenheit nichts mehr zählen. Es war schließlich Niebaum, der die Borussia in den Achtzigerjahren sanierte und ins internationale Geschäft brachte – bis zum Gewinn der Champions League. Außerdem: Die Fans reagieren emotional, sie suchen sich manchmal einen Einzelnen heraus, um ihre Wut loszuwerden – auch wenn das nicht gerecht ist.

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