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Stuttgart

© AFP

VfB Stuttgart: Ade, Champions League

Auch im letzten Spiel in der Königsklasse muss der VfB Stuttgart noch einmal Lehrgeld zahlen. Zwar gingen die Schwaben beim FC Barcelona überraschend in Führung, doch am Ende war die Überlegenheit von Ronaldinho und Co. doch zu groß.

Der VfB Stuttgart hat beim Abschied von der internationalen Fußball-Bühne noch einmal seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Der bereits als Vierter der Gruppe E feststehende deutsche Meister verlor sein letztes Vorrundenspiel der Champions League beim FC Barcelona mit 1:3 (1:1). Obwohl Antonio da Silva schon nach knapp 130 Sekunden per Freistoß die Führung gelang, konnten die Schwaben ihre fünfte Niederlage im sechsten Gruppenspiel nicht verhindern. Giovani (36.), Samuel Eto'o (57.) und Ronaldinho (67.) sorgten vor 52.651 Zuschauern im Camp-Nou-Stadion für den verdienten Erfolg der Katalanen, deren Achtelfinal-Teilnahme schon vor dem Spiel feststand. Mit mehreren tollen Paraden verhinderte Torhüter Raphael Schäfer sogar ein drohendes Debakel für den ersatzgeschwächten VfB.

"Wir haben alles versucht und heute auch zwei unglückliche Tore bekommen. Man sieht, dass bei uns noch eine Menge fehlt. Aber wir versuchen schon, irgendwann auf so ein Niveau zu kommen", bilanzierte VfB-Sportdirektor Horst Heldt nach einseitigen 90 Minuten. "Wir haben ganz ordentlich mitgespielt, aber vor dem zweiten Tor einen großen Fehler gemacht", sagte Trainer Armin Veh.

Zur Freude der 5000 mitgereisten Anhänger verkaufte sich der nach den Ausfällen von Mario Gomez, Cacau und Pavel Pardo in der Offensive arg gebeutelte Meister lange Zeit teuer, musste aber nach der Pause die größere Klasse des Gegners anerkennen. Auch die Nationalspieler Thomas Hitzlsperger und Roberto Hilbert hatte der zu Experimenten gezwungene Veh zunächst auf der Bank gelassen. So schlug im Camp Nou die Stunde der Reservisten, von denen der Ex-Dortmunder Ewerthon auf dem rechten Flügel den besten Eindruck hinterließ. In der 73. Minute scheiterte der Brasilianer mit einem fulminanten Schuss an die Latte.

Katalanischer Sturmlauf

Einen besseren Auftakt hätten sich die Schwaben in Europas größtem Fußball-Stadion nicht wünschen können. Nach einem Foul an Ewerthon jagte da Silva, der nach langer Verletzungspause erst allmählich wieder zu seiner Form findet, den fälligen Freistoß aus gut 25 Metern zur Überraschung von Barcas Ersatzkeeper Jorquera in den Torwinkel. Ein leichtsinniger Rückpass von Farnerud hätte den VfB fast postwendend die Führung gekostet, doch Schäfer war gegen Eto'o auf dem Posten (5.). Beim folgenden Sturmlauf der leicht und lässig kombinierenden Katalanen reagierte der Schlussmann auch gegen Xavi (11.) und den 18-jährigen Giovani (15.) hervorragend.

Der VfB-Abwehr hielt Barcelonas Druck bis zur 36. Minute stand, dann setzte sich der zweimalige Weltfußballer Ronaldinho gegen den schwachen Arthur Boka durch und Giovani lenkte die Flanke zum 1:1 ins Netz. Schäfer reklamierte vergeblich ein Handspiel des Torschützen.

Schlusspunkt durch Ronaldinho

Obwohl der Tabellen-Zweite der Primera Division zu Beginn des zweiten Durchgangs einen Gang zurückschaltete, blieb er jederzeit Herr des Geschehens. Als Fernando Meira im Mittelfeld ausrutschte, zog Xavi auf und davon und bediente mustergültig den Kameruner Eto'o, der Barcelona mit seinem ersten Pflichtspiel-Tor der Saison in Führung brachte. Dann konnte sich auch der mit dem FC Chelsea in Verbindung gebrachte Ronaldinho noch als Torschütze auszeichnen, indem er eine Hereingabe von Sylvinho über die Linie drückte.

Ulrike John[dpa]

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