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Jan Schindelmeiser und der VfB Stuttgart sind nächste Saison erstklassig.

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VfB Stuttgart: Jan Schindelmeiser: Aufsteiger mit Mumm

Der VfB Stuttgart ist wieder erstklassig - und attraktiv. Der Architekt der Mannschaft ist der mutige Sportvorstand Jan Schindelmeiser. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Jan Schindelmeiser hätte es auch einfacher haben können. Als der 53-Jährige im Sommer vergangenen Jahres seinen Posten als Sportvorstand beim Zweitligisten VfB Stuttgart antrat, hieß der Trainer noch Jos Luhukay, ein Mann, der prädestiniert schien für die Anforderungen in dieser Liga. Luhukay hatte bereits mit Augsburg, Mönchengladbach und Hertha BSC den Aufstieg geschafft. Seine Idee von Fußball war nicht schön, aber gut genug für die Zweite Liga.

Offenbar war das nicht die Ambition, mit der Schindelmeiser nach sechs Jahren Abstinenz in der ersten Reihe eines Fußballklubs angetreten war. Schindelmeiser holte junge Talente statt erfahrene Kämpfer, wie es Luhukay vorschwebte. Der Manager wollte mehr als bloß aufsteigen, er wollte den VfB attraktiv machen. Schindelmeiser beharrte auf seiner Vorstellung der künftigen sportlichen Ausrichtung des Vereins so lange, bis er schließlich auch Luhukay gegen ein junges Talent namens Hannes Wolf austauschen konnte.

Es hätte für Schindelmeiser alles furchtbar in die Hose gehen können. Weder Wolf noch die Spieler Carlos Mané, Takuma Asano oder Benjamin Pavard hatten viel Erfahrung im Profibereich, die Zweite Liga war gar völliges Neuland für sie. Der Mut von Schindelmeiser hat sich ausgezahlt. Der VfB Stuttgart spielt in der nächsten Saison wieder in der Bundesliga. Vermutlich hätte er das auch mit einem Trainer Jos Luhukay getan. Aber mit Wolf und dieser jungen Mannschaft ist der VfB Stuttgart mehr als bloßer Aufsteiger. Er ist ein Klub mit Mumm, den ihm der Sportvorstand eingehaucht hat.

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