zum Hauptinhalt
Stuttgart

© ddp

VfB Stuttgart: Ohne Tore den Jackpot geknackt

Null Tore reichen für die Champions League: Wenn es um die Millionen aus der Champions League geht, machen kreative Namen die Runde. "Jackpot" heißt es dann, oder "Geldspeicher". Dem VfB Stuttgart wird jede Formulierung lieb sein, seit dem 0:0 gegen Timisoara gestern Abend steht fest, der Klub kann sich über mindestens 15 Millionen Euro freuen.

Die wird ihnen die Gruppenphase der Champions League in die Kassen spülen, die sie nach dem 0:0 im Rückspiel der Qualifikation gegen den FC Timisoara erreichten. Tore waren zum großen Erfolg nur im Hinspiel nötig. Das hatte der VfB vor einer Woche in Rumänien mit 2:0 gewonnen.

Diesmal begnügte man sich mit einer bescheideneren Vorstellung. Sebastian Rudy, der den verletzten Alexander Hleb (Zerrung) vertrat, traf in der 58. Minute nur den Pfosten. Es war die beste Szene der Schwaben in 90 Minuten. Nach einer schwachen ersten Hälfte kam vor 30000 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena so doch noch etwas Stimmung während der Partie gegen den rumänischen Vizemeister auf. Wenn nun ab Mitte September gut läuft, könnte weiteres Geld für den VfB dazu kommen. Für jeden Sieg in den sechs Gruppenspielen, gibt es 800000 Euro zu verdienen. Bereits heute um 18 Uhr werden in Nyon in der Schweiz die Gegner der Stuttgarter ausgelost, ebenso wie die der beiden anderen deutschen Vertreter VfL Wolfsburg und Bayern München.

Als Bundesliga-Dritter bekommen die Stuttgarter allerdings weniger "Antrittsprämie" aus dem Sponsorentopf als etwa der aktuelle Meister Wolfsburg oder der Zweite München, die auf fast 20 Millionen kommen können. Die Einnahmen steigern sich enorm, wenn man die Gruppenphase übersteht oder, wenn die anderen deutschen Klubs früher scheitern als man selbst. Als Meister des Jahres 2007 verdienten die Schwaben 25 Millionen Euro, obwohl sie in der Gruppenphase nur einen einzigen Sieg landen konnten. Die Bayern, im vergangenen Wettbewerb im Viertelfinale am späteren Sieger FC Barcelona gescheitert, kassierten laut Manager Uli Hoeneß rund 45 Millionen Euro.

Vorerst sind es 15 Millionen für die Stuttgarter (zu den 9,2 aus der Quali und Gruppe kommen Sponsoren- und Fernsehgelder). Für Heldt trotzdem schon ein "Quantensprung", weil sich zum Geldsegen noch unbezahlbares Renommee gesellt und "unsere jungen Speiler sich auf dieser Ebene beweisen können". Daran, wie schwer internationale Anerkennung ins Gewicht fällt, kann sich Heldt noch erinnern. Im November 2003 schlugen die Schwaben mit Trainer Felix Magath Manchester United mit 2:1. Ganz Europa nahm Notiz vom "Lausbubenstreich" des "Neulings" bei dessen erster Teilnahme.

Einer der Kandidaten, die nun von Stuttgarts neuem Geldsegen profitieren könnten, ist der Ex-Schalker Christian Poulsen, der bei Juventus Turin kaum zum Einsatz kommt. Der Däne soll mindestens acht Millionen kosten und den verletzten Martin Lanig (Kreuzbandriss) ersetzen. Zuvor hatten sich die Stuttgarter vergeblich um Andreas Ottl (Bayern München) und Gojko Kacar (Hertha) bemüht. "Jetzt mit der Champions League haben wir natürlich mehr Möglichkeiten", sagte Manager Heldt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false