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Bochum

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VfL Bochum: Tabellenführer für eine Nacht

Der VfL Bochum schlägt den HSV und ist zumindest bis Samstag neuer Tabellenführer der Bundesliga. Eigentlich wollten dort die Hamburger stehen.

Nach den turbulenten Van-der-Vaart-Tagen hat der Hamburger SV einen sportlichen Rückschlag einstecken müssen. Mit der 1:2 (0:1)-Niederlage beim VfL Bochum verpassten die Hanseaten den Sprung an die Tabellenspitze. Stattdessen kann der Revierclub dank der Treffer von Stanislav Sestak (45. Minute) und "Joker" Daniel Imhof (83.) Sekunden nach seiner Einwechslung erstmals seit fünf Jahren zumindest einen Tag lang den "Platz an der Sonne" genießen. Rafael van der Vaart verkürzte mit einem durch Sestak verursachten Foulelfmeter für den HSV kurz vor Spielende auf 1:2 (86.).

Zuletzt stand der VfL am 24. August 2002 ganz oben. In der letzten halben Stunde mussten die Hamburger ohne Innenverteidiger Vincent Kompany auskommen, der nach einem groben Foul an Tommy Bechmann die Rote Karte sah. Vor 30.549 Zuschauern im rewirpower-Stadion zeigte Bochum mehr Leidenschaft und Einsatz und kann mit sieben Punkten aus drei Spielen den kommenden Wochen gelassen entgegen sehen.

VfL-Trainer Marcel Koller veränderte sein Team wie angekündigt auf mehreren Positionen. Für den verletzten Matias Concha, Martin Meichelbeck und U 21-Nationalspieler Dennis Grote und rückten Marc Pfertzel, Philipp Bönig und Danny Fuchs in die Startelf. Auf der Gegenseite konnte auch Huub Stevens fast aus dem Vollen schöpfen und bis auf Juan Pablo Sorin und Collin Benjamin seine beste Elf auf den Rasen schicken. Neuzugang Jerome Boateng saß zunächst auf der Bank.

Flaute im Sturm

Die Anfangsphase gehörte dem Gastgeber, der die HSV-Abwehr mit schnellem Kurzpassspiel knacken wollte. Vor allem der kurzfristig von einer Sprunggelenksverletzung genesene Stürmer Joel Epalle bereitete den Norddeutschen mit seinen Dribblings immer wieder Probleme. Doch hochkarätige Torchancen blieben zunächst Mangelware. Christoph Dabrowski konnte HSV-Schlussmann Frank Rost mit einem Kopfball (9.) nicht in Verlegenheit bringen. Doch während Bochum viel Engagement und Aggressivität zeigte, enttäuschten die mit zwei 1:0-Siegen in die Saison gestarteten Hamburger in der Offensive völlig.

Auch der Niederländer van der Vaart, dessen angestrebter Wechsel zum FC Valencia in dieser Woche endgültig zu den Akten gelegt wurde, konnte fast keine Akzente setzen. Erst in der 34. Minute weckte Mohamed Zidan nach einem schönen Solo die mitgereisten HSV-Fans mit einem Schuss an das Außennetz aus ihrer Lethargie. Doch die Bochumer ließen sich nicht beeindrucken und wurde Sekunden vor dem Halbzeitpfiff für ihre Mühen belohnt. Nach Vorarbeit von Dabrowski und Epalle gelang dem slowakischen Neuzugang Sestak aus kurzer Distanz sein zweites Bundesliga-Tor.

Rote Karte weckt Hamburg

Philipp Bönig hätte schon nach zwei Minuten des zweiten Durchgangs nach einem schnellen Konter über Tommy Bechmann für die Vorentscheidung sorgen können, doch dem Verteidiger versagten frei vor dem herauslaufenden Frank Rost die Nerven. Nach einer Standpauke von Stevens war bei seinen Profis ein leichtes Aufbäumen zu sehen. Nach dem Platzverweis für Kompany spielte der HSV in Unterzahl engagierter, dennoch blieb es am Ende bei Bochums viertem Sieg gegen Hamburg hintereinander. (mit dpa)

Ulli Brünger[dpa]

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