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Sport: VfL Wolfsburg gegen Eintracht: Richtung Wand

Fassungslos stand die Führung von Eintracht Frankfurt noch Minuten nach der 1:2 (1:0)-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg auf der Tribüne. Nach zwei teilweise chaotischen Jahren, in denen das wirtschaftliche und sportliche Aus nur haarscharf verhindert werden konnte, schien erstmals ein ruhiges Weihnachtsfest gesichert.

Fassungslos stand die Führung von Eintracht Frankfurt noch Minuten nach der 1:2 (1:0)-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg auf der Tribüne. Nach zwei teilweise chaotischen Jahren, in denen das wirtschaftliche und sportliche Aus nur haarscharf verhindert werden konnte, schien erstmals ein ruhiges Weihnachtsfest gesichert. Doch nach drei Niederlagen in Folge droht den Hessen auch in diesem Winter der Sturz in den Tabellenkeller.

"Vom Zeugwart bis zum Platzwart war allen klar, dass es wieder eine schwere Saison wird", sagte Horst Heldt, und Thomas Sobotzik ergänzte: "Wir haben 20 Punkte, das heißt ganz klar Abstiegskampf. Jetzt haben wir zwei Spiele gegen unmittelbare Konkurrenten. Danach wird man sehen, wo wir stehen."

Angesichts der eklatanten Auswärtsschwäche der Frankfurter, die nur durch den Sensationssieg bei Bayern München unterbrochen wurde, drohen bei den kommenden Gastsspielen beim VfB Stuttgart und bei der Spvgg Unterhaching weitere Schlappen. Vielleicht ist einigen Spielern der Blick auf die Tabelle nach dem Sieg in München nicht bekommen, denn danach kassierten die bis dahin im Jahr 2000 zu Hause ungeschlagenen Frankfurter zwei Heimniederlagen (auch gegen Hertha BSC, mit 0:4 gleich deftig) und verloren zudem beim Tabellenletzten VfL Bochum.

"Das ist ein Problem des Umfelds, wodurch sich die Mannschaft vielleicht anstecken lässt", sagte Trainer Felix Magath, der schon vor der Partie gegen Wolfsburg die Sorge vor einem Absturz wie dem von Borussia Dortmund im vergangenen Jahr geäußert hatte. Nach dem 1:2 meinte der 47-Jährige: "Es ist immer Unruhe, wenn man dreimal verliert. Wir gehen langsam Richtung Wand. Daher müssen wir zusehen, dass wir wieder punkten, damit die Unruhe nicht zu groß wird."

Allerdings hatte Magath gehörigen Anteil am missratenen letzten Heimspiel des Jahres. Denn nachdem der Wolfsburger Andrzej Juskowiak kurz nach der Pause (52.) die verdiente Halbzeitführung der Gastgeber durch Marco Gebhardt (13.) ausgeglichen hatte, wechselte der Eintracht-Coach den bis dahin sicheren Libero Petr Hubtschew aus ("Er wirkte nervös"). Und ausgerechnet der für ihn ins Spiel gekommene Markus Lösch ("Im Endeffekt habe ich versagt") gab mit einem katastrophalen Patzer an der Mittellinie die Vorlage für Tomislav Maric, der sein Solo mit dem Siegtreffer (74.) abschloss.

Im Pressezentrum geriet Magath in Erklärungs-Notstand, um den Ursachen für die insgesamt desolate Leistung seines spielenden Personals auf den Grund zu gehen. "Ich habe schon länger Bedenken. Sie haben gewollt, aber nicht gewusst wie. Wir stehen schlechter als vor drei Wochen da, weil wir immer noch 20 Punkte, aber dreimal verloren haben", meinte Magath nach dem letzten Hinrunden-Heimspiel.

Wolfsburg Trainer Wolfgang Wolf hingegen bedankte sich höflich für das verfrühte Weihnachtsgeschenk, das ihm unter freundlicher Mithilfe der Eintracht beschert wurde. Wolf: "Ich habe in der Halbzeit meine Mannschaft aufs Äußerste provoziert, und sie hat mir die richtige Antwort gegeben." Durch den zweiten Erfolg hintereinander schafften die Gäste den Anschluss an die Europacup-Plätze. "Das Schlüsselspiel war das 2:0 gegen Schalke, wo wir unsere schlechte Serie beendet haben. Jetzt haben wir noch zwei Spiele zu Hause, die wollen wir noch gewinnen", sagte Torschütze Juskowiak.

Der Pole war nach seiner Einwechslung für den verletzten Dietmar Kühbauer (Muskelfaserriss) maßgeblich an der Wende beteiligt: "Ich war platt nach dem Schalke-Spiel. Aber ich wusste, wenn ich reinkomme, dann mache ich mein Tor."

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