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Video: Chusovitina schreibt Oympia-Geschichte

Oksana Chusovitina wird Olympia-Geschichte schreiben – als erste Turnerin überhaupt startet sie bei ihren sechsten Sommerspielen. Doch die gebürtige Usbekin will bei ihrem letzten großen Wettkampf nicht einfach nur teilnehmen.

Oksana Chusovitina, genannt die "Turn-Oma", nimmt Anlauf zu einem olympischen Weltrekord. Als erste Turnerin geht die 37-Jährige in London zum sechsten Mal bei Olympia an den Start. Gerade im Kunstturnen eine phänomenale Leistung: "Wenn mir früher jemand gesagt hätte: 'Du schaffst sechs Olympische Spiele', hätte ich gesagt: 'Nein, niemals.' Aber ich habe es geschafft." Die gebürtige Usbekin, die seit 2006 Deutsche ist, hat immer wieder bewiesen, dass sie mit den Konkurrentinnen, die zum Teil ihre Töchter sein könnten, noch mithalten kann. Besonders beim Sprung. Dort holte sie vor vier Jahren in Peking Olympisches Silber.

In London könnte die 18. internationale Medaille hinzukommen. "Dies sind meine letzten Olympischen Spiele und mein letzter Wettkampf. Ich mache keine weiteren mehr. Für diese Olympischen Spiele bereite ich mich ein bisschen anders vor, weil ich weiß, dass ich bei diesem Wettkampf alles zeigen muss, was ich kann, was ich vorbereitet habe. Weil ich zum Ende meiner Karriere alles schön machen möchte." Für ihren letzten großen Auftritt hat sich das 1,53 Meter kleine Energiebündel entsprechend konzentriert vorbereitet. Anders als früher ist sie aber nicht mehr ausschließlich auf ihr sportliches Ziel fixiert.

"Ich denke über London nur beim Training nach, diese zwei oder drei Stunden am Tag. Aber dann habe ich hier meinen Sohn, wir gehen zum Schwimmbad oder spazieren." Alisher ist mittlerweile 13 Jahre alt und liebt es, mit seiner Mutter Fußball zu spielen. Keine Selbstverständlichkeit, denn 2002 erkrankte Alisher an Leukämie. Kein Wunder, dass seine Mutter jede Sekunde, die sie mit ihm verbringen kann, in vollen Zügen genießt. Für ihren Sport konnte sie ihren Sprössling aber nicht begeistern. "Er hat drei Jahre geturnt, aber dann aufgehört - zu schnell. Und jetzt spielt er Fußball." Oksana Chusovitina dagegen kann sich ein Leben ganz ohne das Kunstturnen nicht vorstellen - und wird dem Sport auch nach Olympia erhalten bleiben. Ihr bisheriger Nebenjob als Cheftrainerin der usbekischen Riege wird dann zur Hauptbeschäftigung. Die "Turn-Oma" kann es einfach nicht lassen.

(sid)

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