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Video: Rangnick soll RB Leipzig Beine machen

Ralf Rangnick ist zurück im Fußballgeschäft – neun Monate nach seinem Burn-out-bedingten Rücktritt vom Traineramt bei Schalke 04. Als neuer Sportdirektor soll er sowohl Red Bull Salzburg als auch RB Leipzig nach vorne bringen.

Die Rückkehr von Ralf Rangnick auf die deutsche Fußballbühne: Der neue Sportdirektor von RB Leipzig will den lang ersehnten Sprung in den Profifußball schaffen. Mit seinem langjährigen Bekannten Alexander Zorniger als Trainer plant Rangnick den Neubeginn bei den Roten Bullen, obwohl er sich eine solche Aufgabe zuerst gar nicht vorstellen konnte.

Zielstrebig, motiviert, erfolgsorientiert: Die Rückkehr von Ralf Rangnick auf die deutsche Fußball-Bühne beim Viertligisten RB Leipzig hatte verblüffende Parallelen zur Inthronisation von Matthias Sammer beim Rekordmeister Bayern München einen Tag zuvor. Denn während Sammer beim Rekordmeister die titellose Zeit beenden will, muss Rangnick als neuer "Bullen"-Sportdirektor den lang ersehnten Sprung in den Profifußball schaffen. Ein Ziel, dass für den millionenschweren Verein des Energydrink-Herstellers Red Bull allerdings genauso Pflicht ist wie für die Bayern der Gewinn von Meisterschaften und Pokalen - und an dem RB ebenso wie der FCB in den letzten beiden Jahren scheiterte.

"Ab heute beginnt eine neue Zeitrechnung", sagte der ehemalige Bundesligacoach am Mittwoch bei der Vorstellung des neuen Trainers Alexander Zorniger: "Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen. Wir wissen, dass es uns mit dem Etat eines guten Zweitligisten in der letzten Saison nicht gelungen ist, in die 3. Liga aufzusteigen."Und Zorniger, der zuletzt beim Viertligisten SG Sonnenhof Großaspach tätig war, ergänzte: "Wir wollen eine Liga höher."

Unterstützt wird der Nachfolger des am Dienstag entlassenen Peter Pacult dabei auch vom deutschen Stabhochsprung-Rekordhalter Tim Lobinger. Als neuer Konditionstrainer soll er die Leipziger Spieler für den Aufstieg fit machen. Knapp neun Monate nach seinem Rücktritt als Trainer bei Schalke 04 wegen eines Burn-Out-Syndroms sucht Rangnick nun als Sportdirektor sein Glück. In dieser Position soll der 54-Jährige den österreichischen Meister Red Bull Salzburg in die Gruppenphase der Champions League und Leipzig in die 3. Liga führen.

"Bis vor zwei Wochen bin ich noch davon ausgegangen, als Trainer zu arbeiten - auch schon diese Saison. So einen Posten konnte ich mir nicht vorstellen", sagte Rangnick: "Es fällt für mich erstmals die direkte Arbeit auf dem Platz weg." Umso emsiger wird er zukünftig hinter den Kulissen werkeln. Die Mannschaft soll verjüngt, die Spielstile in Leipzig und Salzburg sollen angeglichen werden. Spekulationen österreichischer Medien über eine eventuelle Verpflichtung des ehemaligen Nationalmannschaftskapitäns Michael Ballack für einen der beiden europäischen "Bullen"-Vereine erteilte Rangnick eine deutliche Absage.

"Ich kann versichern, dass wir Ballack weder für Leipzig noch für Salzburg verpflichten werden", sagte er.Viel Zeit hat der "Professor" nicht. In weniger als einem Monat startet die Liga - und das "Projekt" in Leipzig darf nicht noch einmal ins Stocken geraten. 2011 und 2012 hatte man das Nachsehen. Die Unzufriedenheit im Konzern, der 2009 ankündigte, mit Leipzig innerhalb von acht Jahren in die Bundesliga aufsteigen zu wollen, kostete auch Pacult den Job.

Denn Fakt ist: Jedes Jahr im Amateurfußball ist für RB ein verschenktes Jahr. Für 30 Millionen Euro hat der Klub am Cottaweg ein neues Trainingszentrum errichtet und dazu viel Geld in die Nachwuchsförderung investiert. Sechs Millionen Euro soll der Etat betragen.Dass nicht alles mit Geld zu regeln scheint, hatte auch der geschasste Zorniger-Vorgänger Pacult erkannt. "Kontinuität spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg", hatte der Österreicher erklärt - und musste wenige Tage später gehen. Leipzig nimmt die vierte Saison mit dem vierten Trainer in Angriff.

(sid)

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