Es war eigentlich die perfekte Szene, um die Berechtigung des Videobeweises zu untermauern. Nachspielzeit im DFB-Pokalfinale, Schiedsrichter Felix Zwayer übersieht ein klares Foul im Strafraum – doch er entscheidet trotz aller technischen Hilfsmittel nicht auf Elfmeter. Frankfurt gewinnt den Pokal und der große Verlierer ist nicht nur der FC Bayern, sondern vor allem der Videobeweis. Mithilfe der Technik sollte der Profifußball gerechter werden. Nach der einjährigen Testphase lässt sich festhalten: Die Fehlerquote wurde durch den Videobeweis zwar reduziert, seine Akzeptanz bei Fans und Profis ist aber nur schwach ausgeprägt.
Fragwürdiger Elfmeter im DFB-Pokalfinale Schiedsrichter Felix Zwayer würde wieder so entscheiden

Denn Gerechtigkeit ist im Fußball ein sehr schwieriger Begriff, Entscheidungen sind nicht nur schwarz oder weiß, sondern oft grau. Die menschliche Komponente lässt sich auch mit Videobeweis nicht ausschließen, Fehler bei der Auswertung bleiben. Das wird vermutlich bei der WM in Russland noch deutlicher werden, denn im Vergleich zu den Bundesliga-Schiedsrichtern haben die internationalen Referees viel weniger Erfahrung mit dem Videobeweis. Damit sich die Technik aber im Fußball dauerhaft durchsetzt, müssen zumindest klare Fehlentscheidungen wie beim Pokalfinale verhindert werden. Sonst kann man den Videobeweis auch gleich wieder abschaffen.
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