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Sport: Viel Druck, aber nicht die Favoritenrolle Alba Berlin startet morgen in die Play-offs

Berlin - Gestern hat Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi in seinem Büro den Hauptrunden-Spielplan der Basketball-Bundesliga abgehängt. Er ist bedeutungslos geworden, morgen beginnen die Play-offs mit dem ersten von mindestens drei Viertelfinalspielen gegen die Eisbären Bremerhaven (19.

Berlin - Gestern hat Alba Berlins Geschäftsführer Marco Baldi in seinem Büro den Hauptrunden-Spielplan der Basketball-Bundesliga abgehängt. Er ist bedeutungslos geworden, morgen beginnen die Play-offs mit dem ersten von mindestens drei Viertelfinalspielen gegen die Eisbären Bremerhaven (19.30 Uhr, Max-SchmelingHalle), den Hauptrunden-Achten. Alba hat sich Platz eins gesichert und damit in den entscheidenden Spielen Heimrecht, doch abgesehen davon „ist das, was bisher passiert ist, unwichtig“, sagt Baldi. „Wir dürfen uns nicht mit einem Gramm Gewicht belasten und nicht darüber nachdenken, was war oder anders hätte laufen können.“ Kein Gedanke also an das Vorrunden-Aus im Uleb-Cup, die Pleite im Pokal-Halbfinale gegen Quakenbrück vor zehn Tagen, den Rauswurf des disziplinlosen Dijon Thompson kurz darauf. Kein Gedanke an die zwei Kreuzbandrisse von Leistungsträgern, viele kleinere Verletzungen, die Unruhe, die vier nachträglich verpflichtete und ebenso viele vorzeitig gegangene Profis ins Team brachten.

„Jetzt ist Nervenstärke entscheidend“, sagt Baldi. An den Nerven aber ist das Team in der Pokalendrunde in Hamburg gescheitert, trotz Stars wie Patrick Femerling, Aleksandar Nadjfeji und Immanuel McElroy. Spielmacher Bobby Brown hat in dieser Saison mehrfach gezeigt, dass ihm Routine fehlt und er unter Druck Probleme hat, das Team zu führen. Doch die Erwartungen sind hoch, schließlich ist das Ziel der erste Meistertitel seit 2003. Dass der Druck durch das Scheitern in den anderen Wettbewerben größer geworden ist, glaubt Baldi indes nicht: „Mehr Druck, als wir ihn uns machen, geht nicht.“

Trainer Luka Pavicevic sieht sein Team ohnehin keineswegs als Titelkandidat Nummer eins. „Sind wir die dominierende Kraft? Nein. Sind wir fähig, jedes Team zu schlagen? Ja“, sagt er, „die Play-offs sind völlig offen.“ Tatsächlich hat sich immer wieder gezeigt, wie ausgeglichen die Liga ist. Alba hat in den letzten Monaten in eigener Halle gegen die Topteams Quakenbrück und Leverkusen verloren. Dafür haben die Berliner, das beste Auswärtsteam der Liga, in Quakenbrück gesiegt, die Artland Dragons ihrerseits in Leverkusen. Beim Pokalsieg hat Quakenbrück sich als Titelfavorit präsentiert, wohingegen der Hauptrundendritte Leverkusen in den Play-offs nicht nur gegen Frankfurt, sondern auch mit Doping-Problemen kämpft. Im Februar wurde Topscorer Nate Fox positiv getestet und sieben Monate gesperrt. Eric Taylor steht nach einem Verkehrsunfall unter Verdacht, ebenfalls Drogen konsumiert zu haben, er wurde suspendiert.

Vergleichsweise harmlos ist da der Fall Thompson bei Alba Berlin. Zu langes Feiern auf der Reeperbahn während der Pokal-Endrunde soll den Rauswurf besiegelt haben. Beim 77:57 am Sonnabend gegen Braunschweig ließen Philip Zwiener und Immanuel McElroy den Amerikaner vergessen. „Ich hatte nicht das Gefühl, das was gefehlt hat“, sagte Nationalspieler Johannes Herber.

Helen Ruwald

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