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Sport: Viel zu viele Statisten

Die Eisbären verlieren gegen Mannheim 3:8

Berlin Es war gestern kein gewöhnliches Spiel im Sportforum Hohenschönhausen. Mit den Berliner Eisbären und den Mannheimer Adlern standen sich zwei der besseren Mannschaften der Deutschen Eishockey-Liga gegenüber, besonders die Adler traten mit exquisiter Besetzung an: Sie hatten gleich drei aktuelle Spieler aus der NHL, in der momentan nicht gespielt wird, im Aufgebot. An der Verstärkung aus Nordamerika lag es allerdings nicht, dass die Mannheimer das Eis als Sieger verließen. Die Gründe für ihre 3:8 (2:2, 0:3, 1:3)-Niederlage mussten die Berliner nach ihrer frühen 2:0-Führung vor allem bei sich selbst suchen.

Die Hauptrollen des Geschehens waren fair auf beide Teams verteilt: Bei den Berlinern hatte sie gestern Oliver Jonas übernommen und das unfreiwillig. Der Torhüter war an den Gegentoren – besonders beim 2:3 durch Kelly und beim 2:4 durch Corbet – nicht schuldlos. Nach dem fünften Tor hatte Jonas seinen traurigen Abgang. Im letzten Drittel wurde er durch den jungen Ersatztorwart Youri Ziffzer ersetzt. Bei Mannheim dagegen war der auffälligste Spieler auch der beste: Nicht die NHL-Stars Hecht oder Butenschön, der 19-jährige deutsche Stürmer Fabio Carciola verunsicherte die Defensive der Eisbären: Das erste Mannheimer Tor schoss er selbst, das dritte bereitete er vor.

Die Nebenrollen waren gestern breit besetzt: Bei den Eisbären erregte Ricard Persson mit dem 1:0 nach 101 Sekunden Aufsehen, um sich danach für den Rest des Spiels unauffällig zu verhalten oder Gegentreffer von der Strafbank aus zu beobachten. Etwas anders sah es bei Micky Dupont aus. Nach dem Tor zum 2:0 leitete er später das Mannheimer 3:2 durch einen Fehler ein, auch beim 3:6 durch Witali Aab gab er eine unfreiwillige Vorlage, bevor Healey dann noch ein siebtes und Corbet ein achtes Mannheimer Tor schoss. Steve Walkers Treffer zum 3:5 war zu spät gekommen. Bei den Mannheimern fiel neben dem guten Torwart Cristobal Huet Nationalspieler Jochen Hecht durch Aktionismus auf – etwa durch seine sehenswerte Vorlage zum 2:2 durch Ullmann oder danach auch durch seine Zehn-Minuten-Strafe wegen Meckerns. Effektiver war Thomas Greilinger, der das Tor zum 5:2 erzielte.

Die Schar der Statisten war gestern besonders bei den Berlinern groß. Spieler, denen wenig gelingen wollte, gab es gleich im Dutzend. Dabei wäre bei etwas besserer Chancenauswertung im Powerplay mehr drin gewesen. So aber stehen sie nach der Niederlage gegen Mannheim nach fünf Spieltagen mit nur sieben Punkten da – und das ist keine gute Bilanz für einen Klub, der in dieser Spielzeit der DEL eine Hauptrolle übernehmen wollte.

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