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Sport: Viele neue Spieler, aber kein Team Die Eisbären haben noch Abstimmungsprobleme

Berlin - Als das Desaster für die Eisbären längst perfekt war, gab es für die frustrierten Berliner noch einen unschönen Nebenschauplatz. Ein Salzburger Spieler hatte den Puck auf die Berliner Auswechselbank gedroschen.

Berlin - Als das Desaster für die Eisbären längst perfekt war, gab es für die frustrierten Berliner noch einen unschönen Nebenschauplatz. Ein Salzburger Spieler hatte den Puck auf die Berliner Auswechselbank gedroschen. Die Scheibe segelte knapp an der Nase des Berliner Trainers vorbei, und entsprechend wütend reagierte Don Jackson. Wenig später erklang die Schlusssirene in der Berliner Großarena. Zumindest am sportlichen Auftreten des österreichischen Eishockeymeisters gab es nichts zu deuteln, das war tadellos. 5:0 hatte RB Salzburg die Berliner bei deren Heimpremiere bezwungen. Ein Ergebnis, welches das Weiterkommen des Titelverteidigers der European Trophy in diesem Wettbewerb so gut wie unmöglich macht: Nach drei Niederlagen müssen die Eisbären schon die restlichen fünf Spiele gewinnen, um im Finalturnier zu spielen.

Die Sache mit dem Puck war natürlich schnell vergessen, zumal Salzburgs Trainer Pierre Pagé seinen Spieler schnell zusammenstauchte. Schmerzhafter war für Jackson, dass sein einstiger Chef bei den Eisbären ihm eine Demütigung verpasst hatte. Der Grund dafür war plausibel. Pagés Personal trainiert bereits seit dem 10. Mai wieder, die Eisbären erst seit Anfang August. „10. Mai?“, sagte Jackson, „da haben wir noch in den Play-offs gespielt.“ Stimmt nicht, aber tatsächlich war zu dem Zeitpunkt die Saison für die Nationalspieler der Eisbären nicht beendet, sie waren bei der WM in Bratislava.

Dass die Berliner physisch und in ihrer Spielorganisation noch einiges zulegen müssen, um dann am 16. September zum Saisonstart in die Deutsche Eishockey-Liga besser auszusehen als am Freitag, ist klar. „Wenn wir so spielen wie gegen Salzburg, gewinnen wir gegen niemanden. Das war peinlich“, sagte Stefan Ustorf. Der Kapitän des Deutschen Meisters glaubt, dass das Spielsystem der Eisbären noch zu kompliziert ist. „Wir müssen vieles vereinfachen, einen Schritt zurückgehen.“ Alle sechs Berliner Zugänge hatten gegen Salzburg Abstimmungsprobleme. Noch nie galt es in der vierjährigen Amtszeit von Jackson, zu Saisonbeginn so viele neue Spieler zu integrieren. Aber noch ist ja Zeit und vor allem bietet sich den Eisbären schon heute im Heimspiel gegen Slovan Bratislava (Beginn 17.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) die Chance, besser auszusehen als Freitag. Schlechter geht ja nicht.

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