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Sport: Vier gewinnen

Das Final Four um den Pokal ist ein kleiner Erfolg inmitten der Finanzkrise im deutschen Handball

Köln - Zumindest für ein Wochenende geht es wieder um den Sport. Die Deutsche Handball-Liga (HBL) verzeichnet derzeit die größte Krise im deutschen Vereinshandball. Nachdem der HSV Hamburg nach langen Querelen offenbar gerettet ist, stecken derzeit Post Schwerin, die SG Wallau-Massenheim und TuSEM Essen in finanziellen Nöten. „Das wirft kein gutes Licht auf unsere Sportart“, sagt Andreas Schweikert. Doch das bevorstehende Final Four in Hamburg, bei dem FA Göppingen, die HSG Nordhorn, der THW Kiel und Titelverteidiger SG Flensburg-Handewitt den deutschen Pokalsieger ermitteln, bezeichnet nicht nur der Manager aus Göppingen als Erfolg.

Dieses Turnier reicht zwar noch nicht heran an das Vorbild, das berühmte Final Four im US-College-Basketball. Aber der zuletzt gesteigerte Stellenwert drückt sich nicht nur in den Zuschauerzahlen aus. Seit das Turnier 2003 von der Alsterdorfer Sporthalle in die 13 000 Besucher fassende moderne Color-Line-Arena umzog, war das Spektakel stets ausverkauft. Der Boom macht sich auch finanziell stark bemerkbar für die teilnehmenden Klubs. Die angekündigten 100 000 Euro pro Teilnehmer Gewinnausschüttung bedeuten jedenfalls laut Schweikert „einen wichtigen finanziellen Baustein für einen Klub wie unseren, der mit einem Etat von zwei Millionen Euro auskommen muss“.

Der sportliche Ausgang des Turniers indes ist offen wie nie zuvor. Zwar gilt Flensburg als Favorit auf den dritten Pokalsieg in Folge. Doch SG-Coach Kent-Harry Andersson hat gehörigen Respekt vor dem Halbfinalgegner Nordhorn. Das sei „die derzeit formstärkste Mannschaft in Deutschland“. Genauso viel Spannung verspricht das zweite Halbfinale am Samstag zwischen Göppingen und Kiel. Der favorisierte THW ließ in der Bundesliga drei seiner sechs Verlustpunkte gegen Göppingen.

Sollten sich die Favoriten durchsetzen, wird es am Sonntag sogar zwei Finals geben: Im Spiel um Platz drei geht es dann auch um die Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger. Kiel und Flensburg sind nämlich bereits für die Champions League qualifiziert.

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