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Sport: Vier gute Gründe

Robert Ide über die Reform bei den deutschen Schiedsrichtern Ja, es gibt noch positive Nachrichten in Deutschland. Zum Beispiel die hier: Der Fußball bekommt einen vierten Schiedsrichter.

Robert Ide über die Reform

bei den deutschen Schiedsrichtern

Ja, es gibt noch positive Nachrichten in Deutschland. Zum Beispiel die hier: Der Fußball bekommt einen vierten Schiedsrichter. Am Mittwoch einigte sich der runde Tisch aus Fußballtrainern, Vereinsbossen und Schiedsrichtern auf eine entsprechende Reform. Schon in der Rückrunde werden die Spiele der Ersten Bundesliga von vier Unparteiischen kontrolliert. Eine positive Nachricht – aus vier Gründen.

Erstens: Für den Fußball ist der zusätzliche Mann ein Gewinn. Drei Referees, die von uneinsichtigen Spielern auf dem Fußballplatz und cholerischen Trainern an der Seitenlinie angepöbelt werden, brauchen fachliche Unterstützung. Der vierte Mann kann für Beruhigung sorgen. Und seinen Kollegen dadurch die Arbeit erleichtern.

Zweitens: Die Entscheidungen im Fußball bleiben menschlich. Die Männer mit der Pfeife im Mund und der Abseitsfahne in der Hand werden weiterhin die Spiele nach ihrem Ermessen leiten. Deshalb wird es an manchen Wochenenden wieder Diskussionen um strittige Szenen geben. Doch der Sport lebt auch vom menschlichen Makel. Vier Schiedsrichter sind besser als drei. Und symphatischer als ein Fernsehbeweis.

Drittens: Die Reform ist differenziert. Eine vierte Gewalt auf dem Fußballplatz ist international längst üblich. Dass sie in Deutschland erst einmal getestet wird, ist trotzdem richtig. Denn hier zu Lande müssen Profis, Trainer und Manager, die ein Spiel absichtlich stören, vergleichsweise geringe Sanktionen fürchten. Nach der Halbserie wird sich also zeigen, ob der vierte Mann genug Autorität hat. Oder ob die Schiedsrichter noch einmal gestärkt werden müssen.

Viertens: Die Regeländerung kam schnell. Im deutschen Fußball gab es immer wieder heftige Kontroversen um zu Unrecht anerkannte Tore und zu Recht verteilte Rote Karten. Doch es änderte sich nichts. Nun aber, nach der neuerlichen Aufregung, handelten die Verantwortlichen überraschend zügig. Vielleicht lag das ja daran, dass Spieler nicht am runden Tisch sitzen durften. So konnten sie wenigstens nicht reklamieren. Und eine längst fällige Reform verhindern.

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