zum Hauptinhalt
Alexander Zverev steht im Halbfinale der French Open.

© Yves Herman/Reuters

Update

Viersatzsieg bei den French Open: Zverev schlägt Wunderkind Alcaraz und steht im Halbfinale

Die deutsche Nummer eins ist in Paris zum zweiten Mal in Folge unter den besten vier Spielern. Der nächste Gegner wird Djokovic oder Nadal heißen.

Alexander Zverev hat das spanische Tennis-Wunderkind Carlos Alcaraz mit einer beeindruckenden Vorstellung entzaubert und bei den French Open wie im Vorjahr das Halbfinale erreicht. Der 25 Jahre alte Olympiasieger gewann am Dienstag in Paris gegen den Senkrechtstarter der Szene überraschend mit 6:4, 6:4, 4:6, 7:6 (9:7) und darf damit weiter vom ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere träumen.

Zverev verwandelte in einer hochklassigen Partie nach 3:18 Stunden seinen zweiten Matchball und trifft nun am Freitag entweder auf Novak Djokovic oder Rafael Nadal. Das Giganten-Duell stand am Dienstag noch in der Night Session auf dem Programm.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

„Ich wusste, dass ich von Anfang an mein bestes Tennis spielen muss und ich habe es getan“, sagte Zverev im Sieger-Interview auf dem Platz. „Er wird dieses Turnier mehrere Male gewinnen. Ich hoffe, ich schaffe es, bevor er anfängt, uns alle zu schlagen.“

Für Zverev war es der erste Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler bei einem der vier Grand-Slam-Turniere überhaupt. Und das auch noch gegen den Spieler der Stunde. Denn Alcaraz hatte zuvor 14 Spiele in Serie nicht verloren und vor den French Open die Turniere in Barcelona und Madrid gewonnen.

Vor allem in der spanischen Hauptstadt war der Jungstar groß aufgetrumpft und hatte nacheinander Rafael Nadal, Novak Djokovic und im Finale Zverev geschlagen. Dort hatte der Deutsche beim 3:6, 1:6 nicht den Hauch einer Chance gehabt.

Carlos Alcaraz gilt als Wunderkind des Tenniszirkus.
Carlos Alcaraz gilt als Wunderkind des Tenniszirkus.

© Yves Herman/Reuters

Im Stade Roland Garros sah das am Dienstag ganz anders aus. Zverev begann auf dem Court Philippe Chatrier hochkonzentriert und war im Vergleich zum schludrigen Auftritt gegen Alcaraz-Landsmann Bernabe Zapata Miralles im Achtelfinale nicht wiederzuerkennen.

Die deutsche Nummer eins hatte im Vorfeld Kritik an der Vorzugsbehandlung von Alcaraz durch die Veranstalter geübt. Schon vor den French Open war aus dem Zverev-Lager zu hören gewesen, dass ihm der Hype um den jungen Spanier etwas zu viel wurde. Anscheinend zog Zverev genau daraus die nötige Motivation.

Denn Zverev agierte deutlich aggressiver als in den Spielen zuvor und ließ Alcaraz so nicht sein gewohnt dominantes Spiel aufziehen. Zudem bewies er gleich zu Beginn Nervenstärke, als er in seinem ersten Aufschlagspiel einen Breakball des Spaniers abwehrte.

Zverev führte bereits mit 2:0 Sätzen

Stattdessen nahm er Alcaraz wenig später selbst das Service ab und bestimmte fortan zur Verwunderung der Zuschauer das Geschehen. Alcaraz, jüngster Paris-Viertelfinalist seit 16 Jahren, begann dagegen mit sich zu hadern und leistete sich im ersten Durchgang insgesamt 16 vermeidbare Fehler. Nach 43 Minuten holte sich Zverev den erste Satz.

Auch danach blieb Zverev erstaunlich stabil und überstand auch die brenzligen Phasen mit Bravour. Wieder wehrte er den ersten Breakball des Satzes ab und schaffte wenig später selbst das Break. Den dritten Satzball verwandelte er wenig später mit einem Ass.

Alcaraz verschwand danach erst einmal für ein paar Minuten in der Kabine. Doch auch nach seiner Rückkehr fand das Tennis-Wunderkind zunächst kein Mittel gegen den nahezu fehlerlos agierenden Zverev. Beim Stand von 4:4 vergab Zverev aber einen Breakball, das kam ihn teuer zu stehen. Denn wenig später nahm ihm Alcaraz wie aus dem Nichts der Service ab und holte sich den dritten Satz. Das Publikum tobte, Alcaraz tanzte jubelnd über den Platz.

Doch Zverev blieb beeindruckend ruhig. Im vierten Satz versuchte der sich nun steigernde Alcaraz mehrmals das Momentum auf seine Seite zu ziehen. Doch Zverev hielt dagegen und schaffte dieses Mal das Break zum 5:4. Zum Sieg reichte das zunächst aber noch nicht, weil Alcaraz das Re-Break schaffte. Die Entscheidung musste so im Tiebreak fallen, wo Zverev einen Satzball abwehrte, um den Sieg wenig später perfekt zu machen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false