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Vierschanzentournee: Die deutschen Skispringer können Österreich vom Thron stürzen

Sieben Mal in Folge haben die Österreicher die Vierschanzentournee gewonnen. Doch die Deutschen sind bereit für die Wachablösung - wenn sie besser starten. Ein Kommentar

Hört das gar nicht mehr auf? Immer wenn die Skispringer bei der Vierschanzentournee in Oberstdorf in die Anlaufspur gehen, landet am Ende auf dem Aufsprunghügel in Bischofshofen ein österreichischer Sieger. Seit sieben Jahren geht das schon so, dabei haben sich sechs unterschiedliche Namen in die Siegerliste eingetragen. Einzig Gregor Schlierenzauer konnte in dieser Zeit die Vierschanzentournee zweimal gewinnen. Auch das spricht für Österreich und das dortige Wintersportsystem.

Es ist dem österreichischen Verband gelungen, in dem 21 Jahre alten Tourneesieger Stefan Kraft und dem 23 Jahre alten Michael Hayböck die nächste Generation von Siegspringern zu präsentieren. Beiden gelang bei der Tournee ihr jeweils erster Weltcupsieg, es dürften nicht ihre letzten gewesen sein. Österreich scheint der Übergang von der goldenen Generation um Schlierenzauer und Thomas Morgenstern auf den nächsten Jahrgang zu gelingen. Hinzu kommt ein erstaunliches Selbstbewusstsein, das die Springer aus dem Land der Berge befällt, wenn sie in Oberstdorf auf dem Balken sitzen. Ein gutes Ergebnis im ersten Springen – und fortan segeln sie bis Bischofshofen auf einer Wolke des Erfolgs.

Das aber ist eigentlich das Einzige, was die österreichischen Springer noch von den deutschen unterscheidet. Das Team von Bundestrainer Werner Schuster muss besser in die Tournee starten, dann ist alles möglich. Das Niveau der Österreicher hat die deutsche Mannschaft schon erreicht, wie die Teamgoldmedaille von Sotschi und der Einzelsieg von Richard Freitag in Innsbruck zeigt. Nun müssen die deutschen Springer das auch einmal vom ersten Springen an zeigen. Denn die österreichische Siegesserie bei der Vierschanzentournee wird aufhören – die Frage ist nur wann.

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