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Lennart Grill (gelbes Trikot) ersetzte Frederik Rönnow gegen Stuttgart solide. Ob der Stammtorwart in Frankfurt wieder spielen kann, entscheidet sich kurzfristig.

© Imago/Engler

Viertelfinale bei Eintracht Frankfurt: Der 1. FC Union will im DFB-Pokal seine Anlaufschwierigkeiten ablegen

Seit zwei Monaten haben die Berliner in der Bundesliga kein Tor mehr in der ersten Hälfte geschossen. Gegen Frankfurt braucht Union 90 gute Minuten, um ins Halbfinale einzuziehen.

Zu Beginn dieser Saison galt der 1. FC Union in der Bundesliga als Frühstarter. An den ersten sechs Spieltagen gingen die Berliner fünf Mal in der ersten Hälfte in Führung. Insgesamt gelangen ihnen im ersten Spielabschnitt acht Tore – bei nur zwei Gegentreffern. Union stand sensationell an der Tabellenspitze. Mittlerweile haben sich jedoch einige Dinge geändert.

Als Tabellendritter spielt die Mannschaft von Urs Fischer immer noch eine herausragende Saison und befindet sich auf Champions-League-Kurs, allerdings haben die Berliner seit Wochen deutliche Anlaufschwierigkeiten. „Wir hatten das schon ein paar Mal diese Saison, dass wir die erste Halbzeit gebraucht haben, um ins Spiel zu finden“, sagte Torwart Lennart Grill nach dem 3:0 gegen den VfB Stuttgart am Samstag, bei dem alle drei Treffer nach der Pause fielen.

Auf einen Bundesligatreffer in den ersten 45 Minuten wartet Union mittlerweile seit genau zwei Monaten, am 19. Spieltag erzielte Kevin Behrens nach einer halben Stunde das 1:0 gegen Mainz 05. In den vergangenen beiden Spielen gegen Stuttgart und Frankfurt war die Diskrepanz zwischen den Spielhälften besonders auffällig. „Eigentlich gewinnst du keine Spiele, wenn du eine Halbzeit so herschenkst. Da haben wir das Spielglück sicherlich strapaziert“, sagte Fischer.

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Bundesliga-Spiele wartet Union bereits auf ein Tor in der ersten Hälfte

Auch wenn sich die Startprobleme in den vergangenen Wochen nicht negativ auf die Ergebnisse ausgewirkt haben, sind sie natürlich ein Thema bei Trainer und Mannschaft. „Man hinterfragt sich schon: Was kann man ändern, was machst du falsch?“, sagte Fischer und gab auch gleich das Ergebnis seiner Analyse preis. „Ich glaube schon, dass diese vielen Englischen Wochen ihre Spuren hinterlassen haben.“ Insbesondere die detaillierte Vorbereitung auf den Gegner und die tägliche Arbeit an den Automatismen fehle seiner Mannschaft aufgrund der engen Spieltaktung.

Auf eine ausgiebige Vorbereitung muss Union allerdings auch in dieser Woche verzichten. Am Dienstag (18 Uhr, ZDF) geht es im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt um den Einzug ins Halbfinale. „Ich war als Spieler und als Trainer Pokalsieger in der Schweiz. Das ist ein toller Wettbewerb und hat einen hohen Stellenwert“, sagte Fischer. In der vergangenen Saison war Union ganz nah dran am Finale im Berliner Olympiastadion, kassierte im Halbfinale in Leipzig aber das entscheidende Gegentor in der Nachspielzeit.

Der 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga liegt erst zweieinhalb Wochen zurück und der Gegner befindet sich in einer Form- und Stimmungskrise, das wollen die Berliner aber nicht überbewerten, zumal die Hessen damals einige Chancen zur Führung ausließen. „Es wird ein anderes Spiel, weil es im Pokal ist“, sagte Sheraldo Becker. „Wenn wir spielen wie zuletzt in der ersten Halbzeit, wird es ganz schwer.“

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