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Timo Werner schoss das 1:0 für Leipzig.

© REUTERS/Andreas Gebert

Viertelfinale im DFB-Pokal: RB Leipzig durch Elfmeter in 121. Minute im Halbfinale

Mit der letzten Aktion der regulären Spielzeit gleicht Augsburg aus. Doch in der Verlängerung revanchiert sich Leipzig. Auch der HSV steht im Halbfinale.

Marcel Halstenberg hat RB Leipzig in einem Pokalkrimi erstmals ins Halbfinale geschossen. Der Fußball-Nationalspieler erzielte am Dienstag beim 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung beim FC Augsburg in der letzten Minute per Handelfmeter das entscheidende Tor und lässt die Sachsen weiter vom ersten großen Titel ihrer jungen Vereinsgeschichte träumen.

Vor 25.263 Zuschauern war RB durch Timo Werner (74. Minute) in Führung gegangen. Für den Fußball-Nationalspieler war es erst das zweite Tor in diesem Jahr. Es fehlten nur Sekunden zum Sieg, doch Alfred Finnbogason (90.+4) sorgte durch seinen Ausgleich noch für die Verlängerung. In der Extrazeit war es dann Halstenberg, der nach Handspiel von Michael Gregoritsch den Siegtreffer erzielte.

In einer starken Saison in der Fußball-Bundesliga, in der die Sachsen als Tabellendritter auf Champions-League-Kurs sind, geht die Erfolgsserie auch im Pokal weiter. Wer die letzte Hürde auf dem Weg in das Finale am 25. Mai in Berlin sein wird, erfahren die Leipziger bei der Auslosung am Sonntag.

Die Leipziger Torfabrik tat sich gegen gut sortierte Augsburger allerdings viel schwerer als beim 5:0-Schützenfest gegen Hertha BSC am Wochenende. Die Gastgeber setzten nach der 0:3-Enttäuschung im Abstiegskampf beim 1. FC Nürnberg diesmal auf eine sehr defensive Ausrichtung und hatten dennoch die erste gute Chance. Nach einer Hereingabe von André Hahn verzog Philipp Max (6.). Leipzig agierte dominanter und war doch auf die Torwartkünste von Peter Gulacsi angewiesen, der gegen Marco Richter (24.) zur Stelle war.

Leipzig fehlte bei dem von Trainer Ralf Rangnick ausgerufenem „Pokal-Fight“ in den eigenen Offensivaktionen oft die Präzision. Die beste Möglichkeit der Anfangsphase hatte Bruma (14.) nach Vorlage von Werner. Dabei deuteten die Leipziger immerhin an, wie gefährlich sie mit viel Tempo sein können. Einen ersten viel versprechenden Konter musste Werner (40.) abbrechen, als ihn die Augsburger Defensive noch rechtzeitig stellen konnte.

Spätestens mit dem Halbzeitpfiff war klar: Wie bei den beiden Nullnummern in der Bundesliga war die Partie eine große Geduldsfrage. In den drei Pokalrunden zuvor hatte Augsburg immer in der zweiten Halbzeit den Grundstein zum Sieg gelegt. Doch gegen die gefährliche Leipziger Offensive war zunächst weiter Abwarten angesagt. Erst nach knapp einer Stunde ging es wieder gefährlich Richtung Tor. Hahn (58.) hätte bei einem Vorstoß im Strafraum präziser flanken müssen.

Immerhin hielten die Augsburger mit hoher Konzentration Leipzig erstmal erfolgreich weit vom eigenen Strafraum entfernt. Wie von Trainer Manuel Baum gefordert wurde den Sachsen der „Spaß am Spiel“ genommen. Doch Werner schoss Leipzig mit einer Energieleistung in Führung. Im Sprint entwischte er Kevin Danso und vollendete gegen FCA-Torwart Gregor Kobel. Als für Augsburg alles verloren schien, spitzelte Finnbogason den Ball zum Ausgleich ins Tor. In der Verlängerung war dann Halstenberg ganz cool und entscheidend vom Elfmeterpunkt.

Lasogga führt HSV ins erste Halbfinale seit 2009

Pierre-Michel Lasogga köpfte das wichtige 1:0 für den HSV.
Pierre-Michel Lasogga köpfte das wichtige 1:0 für den HSV.

© REUTERS/Wolfgang Rattay

Pierre-Michel Lasogga hat den Hamburger SV erstmals seit 2009 wieder ins DFB-Pokal-Halbfinale befördert und im Gegensatz zum Skandalspiel vor 15 Jahren in Paderborn für ein Happy End der Hanseaten gesorgt. Der Mittelstürmer erzielte im Duell zweier Zweitligisten am Dienstag beim SC Paderborn beide Treffer zum 2:0 (0:0). Damit darf sich der HSV zugleich über Zusatzeinnahmen in Höhe von mindestens 2,656 Millionen Euro freuen. Dagegen verpassten es die Ostwestfalen, erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Runde der besten vier einzuziehen.

Lasogga traf zunächst in der 54. Minute nach einer Ecke per Kopf zur Führung, dann zeigte er sich auf Zuspiel von Orel Mangala eiskalt vor dem Tor (68.). Für den Mittelstürmer waren es bereits die Pokal-Treffer Nummer fünf und sechs. Letztmals stand der HSV in der Saison 2008/09 im Halbfinale, wo gegen Nordrivale Werder Bremen aber Endstation war.

Allein das Wiedersehen im Pokal zwischen beiden Teams sorgte vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Paderborner Arena für Brisanz. Am 21. August 2004 hatte Schiedsrichter Robert Hoyzer beim 4:2 des damaligen Drittligisten Paderborn gegen den HSV das Spiel verschoben, als er zwei Elfmeter und eine Rote Karte gegen den Favoriten aus der Bundesliga ausgesprochen hatte.

Diesmal war es aber eher ein Spiel auf Augenhöhe. Der Zweitliga-Zweite HSV zeigte beim Vierten die routiniertere Spielanlage, die Paderborner waren aber mit ihrer Offensive (schon 61 Tore in der Liga) bei den Kontern nicht ungefährlich.

Die besseren Chancen besaßen die Gäste. Im ersten Durchgang versuchte es Bakary Jatta mit einem Schuss aus halblinker Position, Mangala setzte einen Ball ans Außennetz, ehe Rückkehrer Kyriakos Papadopoulos freistehend einen Kopfball aus kurzer Entfernung nicht ins Tor unterbrachte. Der Grieche bestritt nach elf Monaten sein erstes Pflichtspiel, nachdem er wegen einer Knieverletzung ausgefallen war. Auch Lasogga hätte aus seiner einzigen Möglichkeit im ersten Durchgang mehr machen können.

Die Gastgeber kamen indes zu zwei aussichtsreichen Freistoßchancen, doch Spezialist Philipp Klement verfehlte zweimal das Ziel. Außerdem parierte HSV-Keeper Julian Pollersbeck einen Kopfball von Sven Michel.

Ein ähnliches Bild gab es auch in der zweiten Halbzeit. Der HSV drängte und wurde schließlich durch die Lasogga-Tore belohnt. Zuvor hatte noch Douglas Santos das Ziel knapp verfehlt. Vom SCP kam indes zu wenig, einzig Michel sorgte noch für Gefahr. (dpa)

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