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Viertelfinale: Tore sind garantiert

Deutschland will seine Länderspiel-Bilanz gegen Argentinien aufbessern.

Berlin - Das Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Argentinien am Freitag in Berlin (17 Uhr, live in der ARD und bei Premiere) lässt auf ein torreiches Spiel hoffen. Denn in beiden Mannschaften stehen vier der derzeit sieben besten Torschützen des laufenden Turniers. Zudem waren die beiden vergangenen Aufeinandertreffen im Jahr 2005 mit insgesamt acht Treffern (jeweils 2:2) überaus torreich. Überhaupt haben sich die Kontrahenten in ihren bislang 16 Aufeinandertreffen erst einmal torlos getrennt. 1966 bei der WM-Vorrunde in England war dies der Fall.

Den direkten Vergleich führen momentan mit sieben Siegen die «Gauchos» an. Die DFB-Elf konnte sich erst fünfmal gegen Argentinien behaupten. Bei einer WM standen sich die Teams bisher viermal gegenüber und hier hat Deutschland die Nase vorn. 1958 gewann man mit 3:1, 1966 folgte das erwähnte torlose Unentschieden. 20 Jahre später musste sich Deutschland im Finale 2:3 geschlagen geben, um 1990 durch Andreas Brehmes Elfmetertor die Revanche glücken zu lassen.

Der insgesamt sechste Erfolg wäre für die momentane Fußball-Euphorie die Draufgabe, zumal auch die Spieler vom Weiterkommen überzeugt sind. «Argentinien ist zwar eine Top-Mannschaft und galt bereits vor der Weltmeisterschaft als Titelfavorit. Allerdings hat sie jetzt das Pech, auf uns zu treffen», meint überaus selbstbewusst Stürmer Miroslav Klose. Der führt mit vier Treffern bislang die Torschützenliste an und hatte sich vorgenommen, besser abzuschneiden als 2002 in Südkorea und Japan. Damals gelangen ihm fünf Tore. Zwei Treffer gegen Argentinien und Klose hätte sein Soll erfüllt.

Sowohl die «Albiceleste» als auch die deutsche Auswahl haben im laufenden Turnier zehn Tore erzielt. Während die Deutschen dafür 38 Torschüsse brauchten, genügten den Südamerikanern 21. Dennoch geht man im deutschen Lager davon aus, dass den gefährlichen Angreifern Paroli geboten werden kann. «Unsere Abwehrspieler haben bewiesen, dass sie auch gegen starke Stürmer bestehen können», sagte Assistenztrainer Joachim Löw.

Zweikampfwerte sprechen für Deutschland

Löw kann sich auch hier auf eine beeindruckende Statistik berufen, die man der Mannschaft vor der WM gar nicht zugetraut hatte. 130 gewonnene Zweikämpfe hat die Fifa auf ihrer Homepage gezählt. Nur die Ukraine, die sich im Achtelfinale gegen die Schweiz eine Defensiv-Schlacht geliefert hat, kann mit 143 mehr vorweisen. Argentinien folgt noch hinter seinem Achtelfinalgegner Mexiko und der Schweiz erst auf Rang 5.

Hoffen sollten die Deutschen darauf, dass der Sieg bereits in der regulären Spielzeit unter Dach und Fach gebracht wird. Denn die Argentinier haben, was Verlängerungen und Elfmeterschießen betrifft, bei WM-Endrunden eine weiße Weste. Nicht eine Partie, die sie über die 90 Minuten hinaus bestreiten mussten, haben die «Gauchos» verloren. Gegen die deutsche Elf war eine Verlängerung jedoch nie nötig.

Im Sinne der deutschen Fußballfans muss es auch diesmal im Berliner Olympiastadion nicht dazu kommen. Dort dürfte Bundestrainer Jürgen Klinsmann einen alten Bekannten wieder treffen. Diego Armando Maradona, der argentinische Über-Fußballer, saß bis jetzt bei allen Spielen seiner Nationalauswahl im Stadion und fieberte begeistert mit. An seinen letzten Auftritt gegen Deutschland im verlorenen Endspiel von 1990 wird er wohl nicht so gute Erinnerungen haben. Die könnten aber wieder hoch kommen. Denn am Freitag darf Deutschland als Heimmannschaft im traditionellen Weiß und Schwarz auflaufen, während Argentinien in dunkelblauen Jerseys und schwarzen Hosen antritt - genau jene Farbkombination, mit der beide Mannschaften beim deutschen Triumph in Rom spielten. (Von Christian Lichtwardt, ddp)

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