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Links vorbei. Berlins Robert Kromm im Angriff gegen den Bühler Doppelblock.

© dpa

Volleyball-Bundesliga: Berlin Volleys legen im Halbfinale gegen Bühl vor

Ein bisschen mehr Gegenwehr hätte man dann doch erwartet. Doch im ersten Play-off-Halbfinale der Volleyball-Bundesliga haben die Berlin Volleys mit dem TV Bühl erstaunlich wenig Mühe.

Zwei Worte aus dem Lateinischen reichen, um den mit Spannung erwarteten Auftakt des Best-of-five-Playoff-Halbfinales am Sonntag in der Schmelinghalle zu beschreiben: ad libitum. Das heißt „nach Belieben“ oder „nach Gutdünken“, und genauso gewannen die Berlin Volleys gegen den TV Bühl 3:0 (25:14, 25:12, 25:19) nach nur 65 Minuten. Dabei war vorher vor der Stärke der Baden-Württemberger eifrig gewarnt worden, die manche gar in den Rang eines Geheimfavoriten auf den Titel erhoben hatten.

Vor den 4034 Zuschauern in Berlin allerdings rechtfertigten diesen Ruf in keiner Weise. Während die von Mark Lebedew glänzend eingestellten Gastgeber, denen Topangreifer Robert Kromm zuvor nur einen 60:40-Vorteil zugebilligt hatte, hochkonzentriert und hochmotiviert aufs Feld kamen, waren die Gäste auf der Suche nach sich selbst. Sie produzierten Fehler an Fehler – und schon lagen sie 0:6 zurück. In der Nachschau schien es, als sei dies für den Ausgang der Partie bereits die Schlüsselsituation gewesen. Denn vom zuvor propagierten Selbstbewusstsein der Bühler - „Wir haben unsere Chance, die wir nutzen wollen“, so der Ex-Berliner Björn Höhne – war nichts mehr zu sehen. Die Kombination von Konzentration, Kraft und Klasse führte die Berlin Volleys zu zwischenzeitlicher Meisterform, die eine kurze Halbfinalserie verspricht. Am Mittwoch müssen die Hauptstädter in Bühl antreten, am nächsten Sonntag steht das dritte Match in Berlin an.

Von ganz wenigen Phasen abgesehen dominierten die Volleys die Begegnung. Sicher und hart im Service, ganz stark im Block, der Bühls Angreifer früh verzweifeln ließ, konsequent in den Außenangriffen, reaktionsschnell und wach in der Abwehr. Das war eine Nummer zu groß für die Gäste, deren Trainer Ruben Wolochin ein kleines psychologisches Wunder vollbringen muss, um nach diesem Offenbarungseid wieder den Glauben an sich selbst zu vermitteln. Schon im Vorjahr hatte Bühl das Halbfinale gegen die Volleys 0:3 verloren – und wollte diesmal eigentlich mehr.

Den Schlüssel sah auch Trainer Mark Lebedew im Start der Partie. „Da war Bühl nervös. Und wir haben das gnadenlos ausgenutzt und sie nie richtig ins Spiel kommen lassen.“ Manager Kaweh Niroomand lobte vor allem Mittelblocker Tomas Kmet für seinen Auftritt. „Er ist unauffällig, aber ohne ihn wäre oft alles nichts.“ Das 3:0 passte übrigens bestens zu einer Weltpremiere, die es unmittelbar vor dem Match vor den Toren der Halle gegeben hatte. Da war der erste „Urban Volley Court“ der Öffentlichkeit präsentiert worden, mit dem die Berlin Volleys per mobiler Anlage das Motto „Raus aus der Halle, rein in die Stadt“ umsetzen und forcieren wollen.

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