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Volleyball-Bundesliga: Ein Stück Zukunft

SCC-Volleyballer kämpfen in den Play-offs um Sponsoren.

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Die Ausgangslage ist alles andere als günstig. Doch ihren Optimismus haben die Volleyballer des SC Charlottenburg deswegen nicht verloren. Da führten sie in der Mitte der Bundesliga-Rückrunde die Tabelle souverän mit vier Punkten Vorsprung vor der Konkurrenz an. Doch in die am Samstag beginnenden Play-offs geht die Mannschaft nur als Tabellendritter. Und Gegner in der Viertelfinalserie (Best of three) ist nun ausgerechnet Evivo Düren, der Angstgegner. Die Dürener hatten Ende Februar mit ihrem 3:1-Heimsieg den SCC von der Tabellenspitze gestoßen, die Charlottenburger gerieten damit in eine knifflige Lage. Selbst wenn sie sich diesmal gegen Düren, den Tabellensechsten nach der Normalrunde, durchsetzen sollten, käme es im Halbfinale zum Aufeinandertreffen mit Meister und Pokalsieger VfB Friedrichshafen, wobei der SCC in einem möglichen dritten und entscheidenden Spiel auch noch auswärts anzutreten hätte.

Dieser Konstellation etwas Gutes abzugewinnen fällt schwer. Nicht aber Kaweh Niroomand. Der SCC-Manager gibt sich kämpferisch. „Nominell sind wir zwar nur Dritter geworden, aber wir sind punktgleich mit dem Ersten, nur ein paar Sätze trennen uns“, sagt Niroomand. Und er verspricht: „Wenn wir nur halbwegs unsere Leistung bringen, dürfte Düren für uns kein Problem sein.“ Gleich ein paar Rechnungen haben die Charlottenburger noch zu begleichen. 2006 und 2007 versperrten die Dürener im Halbfinale dem SCC jeweils den Weg ins Endspiel. Auch für dieses Mal wird Niroomands Siegesgewissheit nicht von allen geteilt. Trainer Michael Warm sagt: „Es wird ein offener und harter Kampf.“

Um dem Ernst der Aufgabe gerecht zu werden, gönnt sich der SCC in dieser Woche ein dreitägiges Trainingslager in Kienbaum. Jeder im Verein weiß mittlerweile, dass am Abschneiden der Mannschaft auch schon ein Stück Zukunft hängt. Niroomand bekräftigt seine Aussage, die er nach der letzten Niederlage Ende Februar in Düren getroffen hat, noch einmal: „Wenn wir unsere sportlichen Ziele diesmal nicht erreichen, ist Volleyball auf dem bisherigen Niveau schwer finanzierbar. Dann müsste ich gewisse Konsequenzen ziehen.“ Vor allem fürchtet der SCC Einbrüche beim Sponsoring. „Ich kann doch nicht rausgehen und Gelder reinholen, wenn ich keine Erfolge der Mannschaft vorweisen kann“, sagt Niroomand. Dass ein Bundesligaspiel gegen Friedrichshafen weit über 7000 Zuschauer in die Schmeling-Halle lockte, würde bei möglichen Geldgebern auch keinen Eindruck mehr schinden, wenn die Mannschaft am Ende im Viertelfinale gegen Düren ausgeschieden sein sollte. Karsten Doneck

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