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Sport: Volleyball-Bundesliga: SCC wacht erst im zweiten Satz auf

Die 16 Fans aus Leipzig in ihren quittegelben T-Shirts hatten alle Hände voll zu tun. Neun Pauken schleppten sie in die Berliner Sömmeringhalle und hieben dann 81 Minuten lang in ohrenbetäubender Art und Weise mit ihren Trommelstöcken auf die Instrumente ein.

Die 16 Fans aus Leipzig in ihren quittegelben T-Shirts hatten alle Hände voll zu tun. Neun Pauken schleppten sie in die Berliner Sömmeringhalle und hieben dann 81 Minuten lang in ohrenbetäubender Art und Weise mit ihren Trommelstöcken auf die Instrumente ein. Nutzte nur nichts. Nach verheißungsvollem Auftakt unterlag Aufsteiger VV Leipzig in der Volleyball-Bundesliga der Herren beim SC Charlottenburg mit 1:3 (25:16, 21:25, 19:25, 18:25). Schon der dritte Sieg für den SCC im dritten Saisonspiel, doch Manager Kaweh Niroomand wiegelt sogleich ab: "Bis jetzt waren das ja nicht die stärksten Gegner."

Wie aber der VV Leipzig in Berlin loslegte, das jagte dem SCC sehr wohl Schrecken ein. Der Gast aus Sachsen vernaschte die Berliner im ersten Satz nach allen Regeln der Volleyball-Kunst. "Wenn der Gegner überhaupt keinen Fehler macht, dann stehst du ziemlich hilflos da und denkst nur, wenn die noch zwei Sätze so weiterspielen, dann hast du aber verdammt großes Pech gehabt", meinte SCC-Spieler Marco Liefke.

Ihr hohes Niveau hielten die Leipziger freilich nicht lange durch. "Wir haben im ersten Satz wohl über unsere Verhältnisse gespielt", gab Lutz Mühlisch, Leipzigs Kapitän, hinterher kleinlaut zu. Marco Liefke trieb den SCC an, Vincent Lange glänzte durch einige spektakuläre Aktionen über die linke Angriffsseite - und schon wurden die Leipziger auf Normalmaß gestutzt. SCC-Trainer Brian Watson konnte nach dem letzten Ballwechsel zufrieden konstatieren: "Wir haben heute wieder einen kleinen Schritt nach vorne gemacht."

Wenig erbaulich war die Leistung der jüngsten SCC-Verpflichtung Ian Taylor. Der Kanadier verriet noch viele Abstimmungsprobleme mit den neuen Mannschaftskameraden, gerade auch im Annahmebereich.

In Friedrichshafen wurde am Samstag abend Martin Stallmaier von einem Journalisten gefragt: "Wie kommentieren Sie denn das Spiel?" "Welches Spiel denn?", erwiderte Stallmaier. Tja, welches Spiel denn? Stallmaiers Mannschaft, Eintracht Innova, zeigte nichts, was irgendwie an ein Spiel erinnerte. 0:3 (18:25, 16:25, 18:25) unterlagen die Berliner dem VfB Friedrichshafen, und für die Schwaben war das nicht viel mehr als ein Trainingsspiel. Stallmaier musste auf seine Neuzugänge aus der Türkei verzichten, weil die noch keine Spielgenehmigung haben, und "so standen mit ein zwei Ausnahmen unerfahrene Leute auf dem Feld", erklärte er. Diese Spieler machten nur dann Punkte, wenn Friedrichshafen Fehler unterliefen. Allein acht mal schlugen die Gastgeber im ersten Satz den Ball bei Aufgaben ins Netz. Aber sobald die Gastgeber die Bälle einigermaßen sicher platzierten, gingen die Berliner in die Knie.

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