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Volleyball: SC Charlottenburg erfüllt Pflicht engagiert

Nach 74 Minuten war alles vorbei, nach 74 Minuten hatte der SC Charlottenburg in der Volleyball-Bundesliga den VC Leipzig 3:0 (25:20, 25:18, 25:22) besiegt.

1350 Zuschauer kamen gestern in der Sömmeringhalle, das ist eine beachtliche Zahl bei einem Gegner, der gegen den Abstieg kämpft, der also nicht sonderlich attraktiv ist. Aber vielleicht wollten viele SCC-Fans einfach auch nur sehen, ob ihre Mannschaft mit jener Leidenschaft spielt, die Manager Kaweh Niroomand in diesem Spiel von ihr gefordert hatte. Die Spieler sollten mit Leistung beweisen, dass sie begriffen haben, wie unsicher die sportliche Zukunft des SCC auf dem bisherigen Niveau ist.

Aber wie sehr sie es begriffen hat, ist schwer zu sagen. Dazu war Leipzig letztlich nicht stark genug. Denn eine „solide Leistung“ (Niroomand) genügte zu diesem Sieg. „Wir haben über weite Strecken engagiert gespielt“, sagt der SCC-Manager. Aber sein Team musste nicht an Grenzen gehen. Einschätzen lässt sich dieser Sieg schwer. Die wirklich anspruchsvollen Herausforderungen kommen erst noch.

Der SCC hatte seinen Gegner eigentlich immer im Griff. Lediglich im dritten Satz schlichen sich bei den Gastgebern Fahrlässigkeiten ein. Deshalb wurde es auch enger als in den ersten beiden Sätzen. „Aber das ist nicht ungewöhnlich, wenn man 2:0 führt“, sagt Niroomand. Der SCC hätte im Zweifelsfall durchaus zulegen können.

Schon nach kurzer Zeit bestand kaum ein Zweifel am späteren Sieg der Berliner, aber „mental war die Aufgabe trotzdem schwer für uns“, sagt Niroomand. Der SCC musste ja nicht bloß gewinnen, er musste dies auch ohne Satzverlust erreichen. Nur so bleibt die Chance auf den zweiten Tabellenplatz. Für den am Daumen verletzten Juri Popelka spielte Dirk Westphal, und er spielte zufriedenstellend. Als bester SCC-Spieler wurde allerdings Felix Fischer ausgezeichnet. Doch so richtig zufrieden war Niroomand nach dem Spiel nicht. Denn Westphal klagte über Schmerzen im Ellenbogen. Sollte er auch ausfallen, dann, sagt Niroomand fast flehentlich, „muss uns der liebe Gott helfen“. Frank Bachner

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