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Sport: Volleyball: SCC auf einem neuen Kurs

Die kleine Kurskorrektur saß mit am Tisch und aß Nudeln. Der Finne Nisse Huttunen ist einer von künftig drei Ausländern beim Volleyball-Bundesligisten SC Charlottenburg, der vor dem Saisonbeginn am Sonntag beim ASV Dachau sein neues Konzept, sein neues Team und seinen neuen Trainer Mirko Culic vorstellte.

Die kleine Kurskorrektur saß mit am Tisch und aß Nudeln. Der Finne Nisse Huttunen ist einer von künftig drei Ausländern beim Volleyball-Bundesligisten SC Charlottenburg, der vor dem Saisonbeginn am Sonntag beim ASV Dachau sein neues Konzept, sein neues Team und seinen neuen Trainer Mirko Culic vorstellte. Zwei Jahre hatte der SCC ausschließlich auf deutsche Spieler gesetzt, um die Nationalmannschaft zu stärken, im vergangegen Jahr in Ian Taylor einen Ausländer als Ersatzmann verpflichtet. Nun werden neben Außenangreifer Huttunen aus Wuppertal auch der Tscheche Lubomir Chladek (27) und Milorad Kovac (30) aus Bosnien-Herzegowina für den SCC spielen. Beide sind Mittelblocker, Chladek stand zuletzt in Ostrava unter Vertrag, Kovac bei Olympiada in Griechenland.

Eine der Ursachen für die "kleine Kurskorrektur" sei, dass "man unserem Konzept nicht genug Zeit gegeben hat", sagt Manager Kaweh Niroomand. Der Deutsche Volleyball-Verband kritisierte die ausbleibenden Erfolge - nach Platz zwei und dem Pokalsieg im Jahr 2000 reichte es 2001 nur zu Rang drei. Die Lücke, die der Weggang von Stephan Hübner riss, konnte mit einem deutschen Spieler nicht geschlossen werden.

Hübner habe damals erklärt, erinnert sich Niroomand, dass er persönlich nicht weiter komme, wenn er nicht mit Topspielern, sondern vorrangig mit jungen Akteuren trainiere. Die ausländischen Stars sollen solche Probleme künftig verhindern - ohne dass die Jugendförderung vernachlässigt wird. Drei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sind zu den Profis aufgerückt: Manuel Rieke, Dirk Grübler und Christoph Eichbaum. Nur fünf Spieler der letzten Saison gehören noch zum Kader - Marco Liefke, Frank Dehne, Jan Günther, Vincent Lange und Gabriel Krüger. Ulf Quell bleibt dem SCC als Kotrainer erhalten. Torsten Schulz wechselte wie auch Trainer Brian Watson nach Dachau, die Nationalspieler Norbert Walter und Ilja Wiederschein zu Meister Friedrichshafen, Sven Glinker nach Wuppertal, Marek Wenzel zu den Volley Dogs in die Zweite Liga. Sven Oliver Heitmann und Ian Taylor verließen den SCC mit unbekanntem Ziel.

Ein Wirtschaftsbeirat aus Berliner Unternehmen wird den SCC künftig unterstützen, finanziell, beim Marketing, dem Ausbau des Jugendzentrums Marzahn und durch die Bereitstellung von Arbeitsplätzen für Spieler. Mirko Culic, einst Zuspieler beim SCC und danach Trainer bei den Volley Cats, soll das Team nach einem Übergangsjahr zum Titel und damit in die Champions League führen. "In drei bis fünf Jahren wollen wir eine in Europa gut mitspielende Mannschaft haben", sagt Niroomand.

Helen Ruwald

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