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Sport: Volleyball-WM nicht gefährdet

Trotz Hochwassers: In Dresden, Riesa und Leipzig wird gespielt

Berlin (dpa). Für Werner von Moltke waren zwei Dinge von Belang. Der Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) sorgt sich zwölf Tage vor Beginn der Frauen-Weltmeisterschaft einerseits um die Folgen der Hochwasser-Katastrophe, andererseits stand für ihn der Eklat im Blickpunkt, den die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft der Männer mit einem Spielabbruch in Finnland ausgelöst hatte.

„Die WM ist nicht gefährdet, wir ziehen das Turnier wie geplant durch“, sagte von Moltke. Er will sich kommende Woche bei einem Besuch in den Spielorten Dresden, Riesa und Leipzig selbst ein Bild machen. Von Moltke bestätigte, dass eine Notlösung schon angedacht sei, „aber darüber will ich nicht reden, alle geben sich Mühe und wollen mit der Durchführung der WM-Spiele ein Zeichen setzen“. Auch Organisationschef Jürgen Lamberty sieht die WM in Sachsen nicht gefährdet: „Die Spielstätten sind nicht in Gefahr.“ Die Mannschafts-Unterkünfte, allesamt in Riesa, müssten keine Hochwasser-Schäden befürchten. Allerdings sei eventuell der Transport der Mannschaften zwischen den Spielorten Dresden und Riesa ein Problem.

Der Spielabbruch im dritten Spiel der Männer-Nationalmannschaft gegen Finnland (vorher 3:1 und 1:3) beim Stand von 1:1 nach Sätzen und einer 22:20-Führung für die Gastgeber war ein Novum in der deutschen Länderspiel-Geschichte. „Das muss die Ausnahme bleiben“, fordert von Moltke und rechnet damit, dass der Europäische Verband (CEV) eine Stellungnahme verlangt. Der DVV-Präsident rechnet zwar nicht mit Sanktionen, verweist jedoch auf die Repräsentantenrolle von Nationalmannschaften bei Auslandsauftritten, auf Sportethik und Fair-Play-Kultur. In Telefonaten mit Bundestrainer Stelian Moculescu und mit Spielern habe er erfahren, dass die finnischen Schiedsrichter eine „ganz schlechte Leistung abgeliefert“ hätten. „Es macht keinen Spaß, wenn man beschissen wird und Schiedsrichter nerven“, sagte von Moltke verständnisvoll, „aber da kann man auch anders reagieren.“

Bundestrainer Moculescu – Auslöser des Eklats – sieht die Schuld bei den Unparteiischen: „Das war schlicht provokant und selbst den finnischen Spielern peinlich.“ Fünf gepfiffene Aufstellungsfehler, drei davon in Folge, brachten ihn in Rage. „Wir spielen zwei Jahre in der Weltliga, das ist uns in 60 Länderspielen unter meiner Regie noch nie passiert.“ Der Rumäne bekam die Gelb-Rote Karte, sodass er die Halle hätte verlassen müssen. Bereits vorher hatte Moculescu die Gelbe Karte (Punkt für Finnland) und danach die Rote Karte gesehen und konnte in diesem Satz nicht mehr coachen.

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